Deviseninstrument spielt für SNB nur noch Nebenrolle

Das Direktorium und seine Stellvertreter haben 2024 deutlich mehr verdient. Das hat auch mit der personellen Erneuerung der Leitungsgremien der Nationalbank zu tun.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB hat am Dienstag ihren Geschäftsbericht publiziert. Dabei interessieren jeweils zwei Zahlen besonders.

Zum einen ist dies die Höhe der Devisenkäufe bzw. -verkäufe: Im vergangenen Jahr erwarb die SNB gemäss dem Rechenschaftsbericht (der Aufschluss über die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben der Nationalbank gibt) Fremdwährungen über insgesamt 1,2 Milliarden Franken. 2023 hatte sie noch im Kampf gegen die weltweite Inflationswelle Devisen im Gegenwert von 132,9 Milliarden Franken abgestossen. Im Wechsel des Vorzeichens kommt die veränderte Geldpolitik zum Ausdruck.

2024 hatte die SNB wiederholt den Leitzins gesenkt, also einen expansiveren Kurs eingeschlagen. Der vergleichsweise kleine Betrag der Devisenkäufe zeigt aber auch, dass Devisenmarktinterventionen bei der Umsetzung der Geldpolitik eine Nebenrolle spielen, solange der Zinssatz und damit das Hauptinstrument noch nicht bei Null angekommen ist.

Kräftiger Anstieg des Personalaufwands

Die zweite Zahl, die in der Öffentlichkeit erfahrungsgemäss viel Beachtung findet, sind die Vergütungen des Direktoriums und ihrer Stellvertreter. Der Jahresrechnung ist zu entnehmen, dass sie gegenüber 2023 kräftig zugenommen haben. Sie erreichten 2024 (inklusive Sozialbeiträge der Arbeitgeberin) 5,83 Millionen Franken, ein Plus von 1,22 Millionen. Die Hälfte der Zunahme geht auf die drei Stellvertreter und die Stellvertreterin zurück. An der Spitze liegen ex aequo mit je 1 Million Franken Präsident Martin Schlegel und sein Vize Antoine Martin.

Wer die diesjährige Vergütungssumme direkt mit derjenigen von 2023 vergleichen will, tut allerdings gut daran, die vielen Fussnoten in der entsprechenden Tabelle auf Seite 196 des Geschäftsberichts zu beachten. Im Direktorium und den Stellvertretern kam es zu einigen Austritten mit Lohnfortzahlungen, dazu kommen Funktionswechsel im Direktorium.

Insgesamt stieg der Personalaufwand der SNB um 9,5 Prozent auf 204,8 Millionen Franken. Die Anzahl der Vollzeitstellen betrug im Jahresdurchschnitt 2024 918 (2023: 900).