Die SIX hat die Kennzahlen für die SIX Swiss Exchange und die BME Exchange vorgelegt. In der Schweiz boomt das ETF-Segment weiterhin. Der starke Anstieg beim Obligationenumsatz ist interpretationsbedürftig. Rückläufig ist der Umsatz in Spanien.

Die SIX, die Betreiberin der Schweizer Finanzmarktinfrastruktur, die seit Anfang Jahr vom frischgebackenen CEO Bjørn Sibbern geführt wird, hat vor wenigen Tagen die Kennzahlen für Dezember und für das Gesamtjahr 2024 für ihre zwei Börsen – die SIX Swiss Exchange und die spanische BME Exchange – veröffentlicht.

Die Daten zu den Handelsaktivitäten sind ein wichtiger Indikator für die Stimmung der Anleger und damit für die Schweizer Finanzbranche insgesamt von Interesse. 

Schweizer Aktien leicht rückläufig

An der Schweizer Börse hat der Gesamtumsatz gegenüber Vorjahr 13,4 Prozent auf 1'187 Milliarden Franken zugenommen. Die gewichtigste Kategorie, die Aktien, war trotz des hierzulande nicht unfreundlichen (wenn auch im internationalen Vergleich unterdurchschnittlichen) Börsenjahres leicht rückläufig (–1,3 Prozent).

Dagegen legten die als langweilig verschrieenen Obligationen markant zu (76 Prozent). Auch Exchange Trade Funds (ETF) und verbriefte Derivate (strukturierte Produkte und Warrants) verzeichneten ein Plus (31 bzw. 12,8 Prozent).

Kluft zwischen Volumen und Transaktionen bei den Obligationen

Bei der Anzahl Transaktionen zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Hier legten die Aktien um 2,5 Prozent auf rund 45 Millionen zu, während bei den Obligationen bloss 408'000 Abschlüsse (–7,8 Prozent) erzielt wurden. Die ungewöhnliche Kluft zwischen der Entwicklung der Transaktionen und des Umsatzes bei den Obligationen deutet darauf hin, dass sich bei der Erfassungsmethode des gehandelten Volumens etwas verändert hat. 

Mehr gehandelt wurden ETF (+44,1 Prozent) und Derivate (+14,8 Prozent). Im Total verzeichnete die SIX 48 Millionen Transaktionen (+4 Prozent).

Ein Vielfaches an Eigenkapital in Fremdkapital

In puncto Börsengänge war 2024 ein mageres Jahr. Die einzig richtige Publikumsöffnung war Galderma, mit einem Platzierungsvolumen von 2,3 Milliarden Franken immerhin das grösste Initial Public Offering (IPO) seit 2017. Bereits kotierte Unternehmen beschafften sich 2024 Eigenkapital über 2,3 Milliarden Franken. 

Wesentlich eindrucksvoller sind die Zahlen im Anleihenbereich. Zum dritten Mal in Folge wurde hier die Marke von 100 Milliarden Franken geknackt. 2024 nahmen Schuldner über 453 neue Emissionen (Vorjahr: 453) 104 Milliarden Franken Fremdkapital auf (Vorjahr: 116 Milliarden).

Einbruch im Anleihenbereich in Spanien

Bei der BME Exchange stieg das Handelsvolumen der Aktien um 6 Prozent auf 318 Milliarden Euro. Dagegen brachen die Obligationenumsätze um 43,5 Prozent auf 104 Milliarden Euro ein. Insgesamt nahm der Umsatz in Spanien um 12,9 Prozent ab und erreichte noch 423 Milliarden Euro.

Transaktionsmässig fiel der Rückgang bei den Obligationen milder aus (–30 Prozent), so dass mit insgesamt 30 Millionen Abschlüssen ein Plus von 4,8 Prozent resultierte. Dass Spaniens Wirtschaft besser läuft als die meisten anderen in Europa, schlägt sich offenbar nicht in der Börsenaktivität nieder.