Die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken in der Schweiz haben sich seit Mitte 2023 fast halbiert. Die kräftige Zinssenkung der SNB in der Vorwoche hat nicht nur die Geldmarkthypotheken nochmals nach unten gedrückt. Bald dürfte aber der Boden in Sicht kommen.

In der Schweiz sind die Zinsen für Hypotheken im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken. Laut dem Hypotheken-Index des Vergleichsdienstes «moneyland.ch» kosten zehnjährige Festhypotheken derzeit durchschnittlich 1,56 Prozent und fünfjährige 1,38 Prozent. Ein Jahrestief haben die Zinsen für zweijährige Festhypotheken bei 1,30 Prozent erreicht.

Die Hypothekarzinsen befinden sich bereits seit dem Beginn des Zinssenkungszyklus der Schweizerische Nationalbank (SNB) im Abwärtstrend. Seit Mitte 2023 haben sich die Zinsen für zehnjährige Festhypotheken fast halbiert. Für fünf- und zweijährige Hypotheken haben sie sich sogar mehr als halbiert, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Mitte Juni 2023 kosteten zweijährige Festhypotheken durchschnittlich 3,07 Prozent, fünfjährige 3,02 Prozent und zehnjährige 3,04 Prozent.

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Mit der nun erfolgten Zinssenkung der SNB um 50 Basispunkte fallen auch die Saron-Hypotheken um rund 0,5 Prozentpunkte. Hier liegt der durchschnittliche Zinssatz aktuell bei 1,49 Prozent. «Damit sind Saron-Hypotheken im Durchschnitt wieder etwas günstiger als zehnjährige Festhypotheken», betont Felix Oeschger, Hypothekarmarkt-Experte bei Moneyland.

Negativzinsen möglich aber nicht sehr wahrscheinlich

Sollte die SNB die Zinsen jedoch wieder deutlich in den negativen Bereich drücken, dann dürften Festhypotheken noch einmal deutlich günstiger werden. «Dieses Szenario erscheint aus heutiger Sicht möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich», so Oeschger weiter.

Aus Inflationssicht sprecht nichts gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der ersten Jahreshälfte 2025. Die Inflationsrate lag im November 2024 mit 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat «komfortabel» im Zielband der SNB von 0 bis 2 Prozent, wie es weiter heisst.

Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Hypothekarzinsen auch in der Hochphase der ultralockeren Geldpolitik mit Negativzinsen von -0,75 Prozent der SNB von 2015 bis Mai 2022 nicht unter die Marke von 1,00 Prozent sanken. Da liegt in der Regel die Untergrenze, zu der Banken bereit sind Geld zu verleihen. Bei Saron-Hypotheken setzt sich der Zinssatz aus dem Referenzzinssatz und einer Marge zusammen.