Seit Herbst 2022 gab es am Markt für Renditeliegenschaften Anzeichen von Schwäche. Doch nach den letzten Zinssenkungen der SNB ziehen die Preise nun wieder an.
Die Rendite für Investitionen in Mehrfamilienhäuser hatte nach dem Ende des Anlagenotstandes während der Niedrigzinsphase deutlich gelitten. Auch von Seiten der Institutionellen Investoren hatte der Appetit auf Renditeliegenschaften abgenommen. Doch jetzt kommt nach den jüngsten Daten des Immobilien-Beratungsunternehmens IAZI wieder Dynamik in den Markt.
Im dritten Quartal haben die Preise für Mehrfamilienhäuser um 1,3 Prozent zugelegt, wie dem «SWX IAZI Investment Real Estate Price Index» zu entnehmen ist. Damit wird die Seitwärtsbewegung der beiden Vorquartale beendet. Im 12 Monatsvergleich liegen die Preise per Ende September 2,6 Prozent höher.
«Die wieder anziehende Dynamik kommt nicht unerwartet, denn fundamentale Faktoren wie Zinsumfeld und Zuwanderung begünstigen die Attraktivität von Immobilien-Direktanlagen», heisst es zu den Ergebnissen.
Basel-III könnte Kreditvergabe verteuern
Beim Blick nach vorn verweist IAZI auf die Auswirkungen der Basel-III-Standards, der in der Schweiz bereits per 2025 in Kraft tritt. «Hypothekarinstitute müssen Liegenschaftstransaktionen mit hoher Belehnungsquote künftig mit erheblich mehr Eigenmitteln absichern, was die mancherorts bereits ins Stocken geratene Kreditvergabe zusätzlich verteuert.» Ob und wie sich dies auf die Immobilienpreise auswirkt, werde sich weisen.
Beim selbstgenutzten Wohneigentum stiegen die Preise um 0,8 Prozent. Bei Eigentumswohnungen war das Plus mit 1,0 Prozent etwas stärker als bei Einfamilienhäusern mit 0,7 Prozent. Zum Vorjahr legten die Wohneigentumspreise um 3,8 Prozent zu.
Nachfrage weiter klar über Angebot
Als wichtigster Preistreiber wird das knappe Angebot ausgemacht. «Solange die Bevölkerung beziehungsweise deren Bedarf nach Wohnraum wächst und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabil bleiben, dürfte sich an der steigenden Preistendenz wenig ändern», lautet die Einschätzung der Experten. Trotz der unerwartet kräftigen Bautätigkeit im vergangenen Jahr halte die Ausweitung des Flächenangebots mit der Nachfrage nicht Schritt.
Das würden auch die tiefen Leerstandsquoten belegen. Diese betragen bei Wohneigentum 0,7 Prozent und bei Mietobjekten 1,5 Prozent.