Die Fondsfirma von Cathie Wood hat einen europäischen Asset Manager erworben. Was die viel beachtete Investorin aus den USA in der Alten Welt vorhat.
Ark Investment Management hat die britische Fondsfirma Rize ETF übernommen, wie aus einer Mitteilung der Käuferin hervorging. Damit gewinnt das Unternehmen der zeitweilig als «weltbeste Investorin» gehandelten Cathie Wood einen Brückenkopf im europäischen Markt; sie plant, die Marke Rize verschwinden zu lassen und mit der Firma unter dem Namen Ark Invest Europe tätig zu werden.
Das britische Ziel ist mit einer Vermögensbasis von rund 450 Millionen Dollar vergleichsweise winzig. Ark Investment Management selber verwaltet derzeit rund 25 Milliarden Dollar an Kundengeldern in börsengehandelten Indexfonds (ETF), die vorab auf Aktien aus dem Tech-Sektor setzen.
Junge Kunden bieten Potenzial
Dennoch wittert Wood offenbar Potenzial auf dem Alten Kontinent. Während der amerikanische ETF-Markt als gesättigt gilt und einem harten Preiskampf unterworfen ist, bietet Europa noch Wachstumschancen – laut Zahlen der Agentur «Bloomberg» ist das hiesigen ETF-Geschäft in den vergangenen allein zehn Jahren von 500 Milliarden auf 1’600 Milliarden angewachsen.
Gerade für Themen-ETF, wie sie Rize anbietet, vermutet Ark Investment Management deshalb viel Luft nach oben. Generell erwartet Ark, dass junge Anleger, die via Apps investieren, die Nachfrage nach Indexfonds auf dem Kontinent antreiben werden. ETF gelten aufgrund ihrer relativ günstigen Gebühren und der hohen Liquidität als ideale Bausteine für digitale Anlageinstrumente.
Nicht jede Wette gewonnen
Während die Schweiz wohl noch eine Weile auf die Produkte von Ark Investment Europe warten wird, hat sich Wood hierzulande schon anderweitig engagiert. So ist sie Investorin und Verwaltungsrätin von 21Shares, einer in Zürich beheimateten Spezialistin für Krypto-ETF. Gemeinsam mit 21Shares will Wood nun auch einen Bitcoin-ETF in ihrer Heimat lancieren. Noch wartet sie aber auf grünes Licht von der US-Börsenaufsicht SEC.
Wood hat mit ihren Fonds sehr früh auf erfolgreiche Tech-Firmen wie den amerikanischen Elektrauto-Bauer Tesla gesetzt und damit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In jüngster Zeit sind aber einige Wetten der Ark-Chefin nicht aufgegangen.