Die viel beachtete US-Investorin Cathie Wood hat eine Fehleinschätzung zum Ölpreis gleich selber eingeräumt. Doch von ihrer Überzeugung lässt sie sich nicht abbringen.
Cathie Wood gilt als eine der prominentesten Vertreter des Investoren-Lagers, die mit einem langfristigen Trend zu weiter fallenden Ölpreisen gerechnet haben. Im Sommer 2020 hatte sie vorhergesagt, dass der Ölpreis bis in die Region von 12 Dollar fallen werde.
Das hat sich bekanntermassen nicht bewahrheitet: die Energiepreise sind bereits vor dem Russland-Ukraine-Krieg deutlich gestiegen. Die Invasion Russlands in der Ukraine hat die Notierungen nun bis auf ein 14-Jahreshoch von knapp 140 Dollar pro Fass ansteigen lassen.
Faktor Elektromobilität
In einem Tweet räumte Wood nun freimütig ein, dass sie sich geirrt hat. «Ich habe den Angebotsschock falsch eingeschätzt», schrieb sie dort. Von ihrer grundlegenden Theorie will sich die Investorin jedoch weiterhin nicht verabschieden. Das Wachstum der Elekromobilität werde die Marge beim Öl erodieren lassen. Wood zählt zu den frühen und überzeugten Investoren des US-Elektroauto-Bauers Tesla.
Nur wann das passiere, sei offen, schreibt die Gründerin, CEO und CIO von Ark Investment Management in der Wortmeldung auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter. Die Mitteilung wurde auch von der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) aufgenommen.
Preise brechen doch zusammen
Sie rechne immer noch mit einem Zusammenbruch der Ölpreise, heisst es weiter. Das jetzt erreichte Preisniveau werde zu einer Schwächung der Nachfrage führen und zu einem noch schnelleren Umschwenken in Richtung alternative Energien und Elektromobilität, so ihre Überzeugung.
«Langfristig, wenn auch später als ich es erwartet habe, werden die Ölpreise unter dem Gewicht der geringeren Nachfrage zusammenbrechen.»