Bei diesen Boni kann selbst Sergio Ermotti neidisch werden

Noch im vergangenen Dezember hatte sich Sergio Ermotti in einem Interview darüber gewundert, dass die Höhe seines Gehalts in der Öffentlichkeit so viel zu reden gibt. Solche Summen seien im Sport und Entertainment kein Thema. Wenn Banking ein Sport wäre, dann macht das Gehalt des CEO der Bank of Amerika deutlich, dass der UBS-Chef wirklich in einer anderen Liga spielt.

Brian Moynihan, der Chief Executive Officer der Bank of America (BoA), hat für das Jahr 2024 ein Gehalt von 35 Millionen Dollar erhalten. Das liegt vor allem an einem kräftig gestiegenen Bonus, nachdem die zweitgrösste US-Bank ihren Gewinne steigern konnte. Gegenüber der Gehaltssumme aus dem Vorjahr von 29 Millionen Dollar ist das ein Plus von gut 20 Prozent.

Während das Grundgehalt mit 1,5 Millionen Dollar konstant blieb, schwoll die leistungsabhängige Vergütung auf 33,5 Millionen Dollar an, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf bei der SEC eingereichte Unterlagen berichtet.

Die BoA hatte den Nettogewinn 2024 um rund 2,3 Prozent auf 27,1 Milliarden Dollar gesteigert. Die Bank mit Sitz in Charlotte, North Carolina, fokussiert sich auf die Steigerung der Einnahmen, baut die Zahl der Mitarbeitenden aus und investiert in Technologie und künstlicher Intelligenz.

In der Meldung an die SEC verweist die Bank auf die Führungsqualitäten von Moynihan und seinen «anhaltenden Erfolg bei der Erzielung von verantwortungsvollem Wachstum im Jahr 2024». Zudem sei der Aktienkurs des Unternehmens im Laufe des Jahres um 30 Prozent gestiegen ist, wie es weiter heisst.

Der heute 65-jährige Moynihan hatte vor 15 Jahren im Gefolge der weltweiten Finanzkrise das Ruder bei der BoA übernommen.

Auch andere US-Banken sind grosszügig

Auch bei den anderen US-Grossbanken hatten die CEOs allesamt kräftige Gehaltserhöhungen gesehen. Jamie Dimon von J.P. Morgan Chase hat 39 Millionen Dollar erhalten, oder 8,3 Prozent als im Vorjahr auf erhöht. Goldman Sachs Group hat ihrem Chef David Solomon ebenfalls 39 Millionen Dollar gezahlt, was einem Plus von 26 Prozent entspreicht. Zudem erhielt er Halteprämien im Wert von 80 Millionen Dollar.

Ende Dezember hatte sich Sergio Ermotti in einem Interview darüber gewundert, dass sein Gehalt in der Schweizer Öffentlichkeit so viel Kritik hervorruft. «Manchmal frage ich mich schon, warum hohe Löhne in der Wirtschaft so viel Aufmerksamkeit erhalten, während dieselben Summen in Sport und Entertainment kein Thema sind», sagte er gegenüber dem «Migros-Magazin».

Ermotti hatte 2023 für die neun Monate im Amt 14,4 Millionen Franken erhalten.