Sie ist der alljährliche Auftakt zu den Lohnverhandlungen bei den Banken: Die Lohnforderung des Bankpersonalverbandes. 3 bis 5 Prozent mehr, lautet die Devise. Inwieweit sich dies materialisiert, ist den einzelnen Finanzinstituten überlassen.
Am Dienstagmorgen hat der Schweizerische Bankpersonalverband, eine Art Banker-Gewerkschaft in der Schweiz, seine Lohnforderung für 2025 veröffentlicht. Diese sei vergangene Woche «nach Konsultation verschiedener Arbeitnehmervertretungen» beschlossen worden.
Diese Publikation steckt traditionellerweise das Feld ab für die jährlichen Lohnverhandlungen, die in jedem Haus individuell zwischen der Personalkommission und dem Management stattfinden.
«Je nach spezifischer Situation»
«Der Bankpersonalverband fordert von den Banken in der Schweiz Lohnerhöhungen von 3 bis 5 Prozent, je nach der spezifischen Situation der einzelnen Institute», schreibt die Organisation.
Insbesondere sollen Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter mit tieferen und mittleren Löhnen «generelle Lohnerhöhungen erhalten, mit denen die Teuerung ausgeglichen und der in den vergangenen Jahren erlittene Reallohnverlust kompensiert wird».
Geringe Verbindlichkeit
«Und langjährige Mitarbeitende, deren Lohn seit fünf Jahren oder länger nicht mehr erhöht wurde», sollen «jetzt eine Lohnerhöhung erhalten».
Die Verbindlichkeit der Forderung für die einzelnen Banken und auch für deren Personalkommissionen ist allerdings gering. Anders als in Deutschland, wo es einen branchenweit gültigen Gesamtarbeitsvertrag gibt, ist das Arbeitsrecht in der Schweiz im Bankensektor liberal ausgestaltet.
Gestiegene Personalkosten
Der Appetit vieler Häuser, ihre Löhne substantiell zu steigern, dürfte sich in Grenzen halten. Erstens geht die Zinsdifferenz-Bonanza ihrem Ende entgegen, und zweitens musste die Bottom Line der Banken in den letzten Jahren ohnehin auf breiter Front steigende Personalkosten verdauen.
Der Bankpersonalverband stellt seine Forderung denn auch unter den Vorbehalt der «unterschiedlich starken Reallohneinbussen der letzten fünf Jahre und auch von der konkreten Ertragslage in den einzelnen Banken».