Das Staatsinstitut von Basel-Stadt steigert den Halbjahresgewinn, weil es weniger Reserven bildet. Der Zinserfolg hat sich «normalisiert», und auch im Handelsgeschäft hinterlässt die Wende in der Geldpolitik ihre Spuren.

Nicht nur die Thurgauer Kantonalbank, auch das Staatsinstitut des Kantons Basel-Stadt hat am Donnerstag den Halbjahresabschluss vorgelegt. Die Basler Kantonalbank (BKB) weist auf Konzernstufe (also inklusive der Bank Cler, die ihre Zahlen am gleichen Tag präsentierte) einen Halbjahresgewinn von 80,3 Millionen Franken aus, was 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Die BKB legt jeweils auch die Zahlen für das Stammhaus, die Kantonalbank allein, vor.

Aufgrund der beiden Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank im ersten Semester und der Tatsache, dass man vorerst darauf verzichtet habe, entsprechende Anpassungen bei den Kundeneinlagen vorzunehmen, habe sich der Zinserfolg auf Konzernstufe «normalisiert», ist der Mitteilung zu entnehmen. Der Nettozinserfolg ist um 3,9 Prozent auf 221,1 Millionen Franken zurückgegangen. Immerhin konnte die Hypothekarausleihungen im «Gleichschritt mit der Marktentwicklung» (+1,1 Prozent) gesteigert werden.

Höhere Kosten für IT

Dagegen profitierte die BKB wie andere Banken vom freundlichen Börsentrend, was sich in leicht höheren Kommissions- und Dienstleistungserträgen niederschlug. Sie stiegen um 1,1 Prozent auf 68,3 Millionen Franken. Einen Dämpfer gab es im Handelsgeschäft, wo der Erfolg um 18,7 Prozent tiefer ausfiel und noch 28,9 Millionen Franken betrug. Mit den sinkenden Zinsen habe sich der Handel mit Zinsinstrumenten spürbar abgeschwächt, begründet die BKB den Rückgang.

Kräftig zugenommen hat der Geschäftsaufwand, um 7,5 Prozent auf 179,5 Millionen Franken. Stärker noch als der Personalaufwand (+4 Prozent) ist dabei der Sachaufwand gestiegen (+13,6 Prozent). Die BKB begründet diese Zunahme allgemein mit «zukunftsweisenden Investitionen» und «wichtigen Projekten» und nennt konkret «Arbeiten für die digitale Kontoeröffnung und die Modernisierung der IT-Infrastruktur durch die Cloud-Transformation».

Bessere Vergütung und mehr Kundenberater

Die Steigerung beim Personalaufwand erklärt die Bank mit der «Einführung eines modernen Vergütungssystems, einem «adäquaten Teuerungsausgleich» und der Einstellung zusätzlicher Kundenberater. Die Zahl der Beschäftigten (Vollzeitstellen) nahm innert Jahresfrist von 1270 auf 1308 zu, im Stammhaus waren es 949 gegenüber 922.

Dass aus dem Minus beim Geschäftserfolg von 15 Prozent (132,5 Millionen Franken) ein Plus von 6,3 Prozent beim Halbjahresergebnis wird, liegt daran, dass die BKB (ähnlich wie die TKB) weniger Reserven als im ersten Halbjahr 2023 bildet. Statt 72 Millionen legt sie nur noch 45,7 Millionen Franken in den Topf «für allgemeine Bankrisiken» zurück.

Positiver Ausblick

Die Bilanzsumme des Staatsinstituts erreicht nun 53,9 Milliarden Franken, 2,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Für das zweite Halbjahr 2024 erwartet die BKB eine leichte Steigerung der Erträge, macht dies aber von der Zinsentwicklung abhängig.

Das Staatsinstitut, dessen Partizipationsscheine an der Schweizer Börse gehandelt werden, hat aber so oder so Grund zum Feiern: Es zelebriert heuer sein 125-jähriges Bestehen.