Der ehemalige Verwaltungsrat der Credit Suisse stand im Zentrum der Pläne des Spinoffs CS First Boston, das nie zustande kam. Nun hat er ausgerechnet in Hollywood Partner für eine neue Investmentbank gefunden.
Der ehemalige Verwaltungsrat der Credit Suisse, Michael Klein, gründet zusammen mit der Hollywood-Talentagentur Creative Artists Agency (CAA) eine neue Investmentbank. Das Finanzinstitut wird sich auf die Bereiche Sport, Medien und Unterhaltung konzentrieren.
Riesiges Geschäft mit Sport und Unterhaltung
Die Handelsbank der CAA, Evolution Media Capital, und die Beratungsfirma M. Klein & Co. schliessen sich zu CAA Evolution zusammen, wie das «Wall Street Journal» exklusiv berichtet (kostenpflichtiger Artikel). Das fusionierte Unternehmen soll grosse Medienunternehmen betreuen, Sportteams verkaufen und bei Kapitalerhöhungen einschliesslich Börsengängen beraten – ein Bereich, in dem Evolution derzeit kaum aktiv ist.
Die neue Investmentbank tritt damit in Konkurrenz zu den Spezialbanken LionTree und Raine Group, die für ihre Beratung bei Sport- und Medientransaktionen bekannt sind. Raine war beispielsweise am Verkauf des britischen Fussballclubs Chelsea London beteiligt.
Langjähriger Dealmaker
CAA Evolution wird mit rund 60 Mitarbeitern in New York, Los Angeles und London vertreten sein und plant, das Team in den kommenden Monaten weiter aufzustocken. M. Klein & Co., die 2012 von langjährigen Dealmakern gegründet wurde, werde weiterhin getrennt von CAA Evolution ausserhalb der Sport-, Medien- und Unterhaltungsbranche tätig sein, heisst es.
Klein, der für seine engen Beziehungen zu Kunden im Nahen Osten bekannt ist, stand im Zentrum des kurzlebigen Plans der CS, ihre Investmentbank als Spinoff CS First Boston auszugliedern. Mit dem Verkauf der Grossbank an den Erzrivalen UBS im vergangenen März löste sich der Plan in Luft auf.
Günstiger Zeitpunkt
Gegenüber dem «WSJ» sagte Klein nun, dass die Gründung von CAA Evolution zu einem günstigen Zeitpunkt komme, da das Sport-Ökosystem Jahr für Jahr stark wachse, unter anderem weil Private-Equity-Firmen und staatliche Investmentfonds massiv investierten.
«Die Transaktionen, die derzeit abgeschlossen werden, seien es Teamverkäufe oder Vereinbarungen über Medienrechte, gehören zu den grössten in der heutigen Unternehmenslandschaft», so Klein.