Im schwierigen Umfeld hat die Schweizer Marktführerin in allen Sparten weniger verdient. Verkäufe in Europa und der Schweiz vermochten das Ergebnis der UBS zu stützen.
Nun ist es doch nicht so schlimm gekommen, wie der Konsens der Analysten erwartet hatte. Im dritten Quartal 2022 ist der den Aktionären zurechenbare Reingewinn der UBS zur Vorjahresperiode um «nur» 24 Prozent auf 1’733 Millionen Dollar gefallen – anstatt wie erwartet um ein ganzes Drittel.
Ebenfalls vermochte das Institut den Vorsteuergewinn mit 2’323 Millionen Dollar oberhalb der 2-Milliarden-Dollar-Grenze zu halten, wie die grösste Schweizer Bank am Dienstag meldete. Es ist das neunte Quartal infolge, in dem ihr das gelingt. Die Eigenkapital-Rendite kam mit 15,5 Prozent gerade noch im angestrebten Zielband zu liegen.
«Unsere Kunden vertrauten unserem Rat», kommentierte Bankchef Ralph Hamers die Entwicklung. Insgesamt sprach er am Dienstag von einem «guten Ergebnis in einem schwierigen Umfeld».
Kunden halten sich zurück
Allerdings musste die Marktführerin an allen Fronten Federn lassen, wie aus dem Ausweis des dritten Jahresviertels weiter hervorgeht. Im Kerngeschäft mit der Globalen Vermögensverwaltung (GWM) bildete sich der Vorsteuergewinn zum (rekordhohen) Vorjahr um 4 Prozent auf 1’453 Millionen Dollar zurück, obschon die UBS hier noch den Preis aus dem Verkauf des spanischen Private Banking sowie das Schweizer Business mit US-Kunden (Swiss Financial Advisers) an das Zürcher Investmenthaus Vontobel draufschlagen konnte.
In der Vermögensverwaltung war die Kundenaktivität in allen Regionen rückläufig, was sich auf den Ertrag mit Transaktionen auswirkte. Hingegen legte der Netto-Zinsertrag aufgrund der Zinswende an den Märkten zum Vorjahr um beachtliche 23 Prozent zu. Das Volumen der gebührengenerierenden Vermögenswerte nahm allerdings um 5 Prozent auf 1’182 Milliarden Dollar ab, in diesem Bereich waren Neugelder von 17,1 Milliarden Dollar zu verzeichnen.
Das Gesamtvolumen der so genannten investierten Vermögen bildete sich über die Gruppe hinweg von 4’432 Milliarden auf 3’706 Milliarden Dollar zurück.
Schweiz als Fels in der Brandung
Im Fondsgeschäft (Asset Management) brach der Vorsteuergewinn um 34 Prozent ein, bei der Sparte Investment Bank gar um 47 Prozent, was dort vor allem der Flaute im klassischen Beratungsgeschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) geschuldet war. Das Schweiz-Geschäft (P&C) erwies sich mit 2 Prozent weniger Vorsteuergewinn gegenüber 2021 einmal mehr als Fels in der Brandung.
Konzernweit ging der Ertrag zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent zurück, das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-/Income Ratio, CIR) verschlechterte sich von 68,7 auf 71,8 Prozent. Mit einem Rückgang der Quote des harten Kernkapitals von 14,9 auf 14,4 Prozent ist die UBS nach eigenen Angaben weiterhin mehr als ausreichend kapitalisiert.
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