Für den aktivistischen US-Fondsmanager Bill Ackman ist die Corona-Krise ein finanzieller Glücksfall. Manchen seiner Kollegen erging es weniger gut.
Als Privatperson macht das Coronavirus dem Hedgefonds-Manager Bill Ackman offensichtlich Sorgen, er hat sich schon Ende Februar freiwillig in Quarantäne begeben. In einem viel beachteten Interview mit dem Fernsehsender CNBC forderte er US-Präsident Donald Trump auf, das ganze Land für einen Monat dicht zu machen.
Im Gegensatz dazu läuft es für Ackman, der mit seinem Vehikel Pershing Square Capital Management als aktivistischer Investor bekannt ist, geschäftlich nach einer längeren Flaute wieder rund. Mit einem Investment von lediglich 27 Millionen Dollar hat er seit Ausbruch der Coronavirus-Krise 2,6 Milliarden Dollar gelöst, wie das Deutsche «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete. Dem stehen allerdings Verluste auf den Aktienpositionen des 6,6-Milliarden-Dollar-Fonds gegenüber.
Gute Gesellschaft
Trotzdem steht Ackman damit besser da als der – eigentlich weitaus erfolgreichere – Hedgefonds-Manager Ray Dalio. Dessen 160 Milliarden Dollar schweren Fonds Bridgewater hat der Crash auf dem falschen Fuss erwischt. Je nach Anlagestrategie fuhr er Verluste zwischen 7 Prozent und 21 Prozent ein, wie der Chef in einem Artikel auf Linkedin schrieb.
Doch Dalio ist in guter Gesellschaft – auch weil er der Ansicht ist, nach dem Crash böten sich nun Gelegenheiten. Wie die «Financial Times» schrieb, verlor selbst der Hedgefonds Renaissance Technologies jüngst Geld.
Das zeigt, wie aussergewöhnlich die Lage ist. Die vom Mathematiker Jim Simons gegründete Firma stellt seit Jahrzehnten die meisten anderen Hedgefonds in den Schatten. Einer der Fonds ist so erfolgreich, dass er seit 15 Jahren kein Geld mehr von Aussenstehenden annimmt. Diejenigen, die schon beteiligt sind, können sich dafür über durchschnittliche Jahresrenditen von 40 Prozent freuen.
Volle Kriegskasse
Auch Warren Buffett, eigentlich ein langfristiger Investor musste in den letzten Wochen Federn lassen. Die Aktien seines Unternehmens Berkshire Hathaway tauchten teilweise um 30 Prozent. Doch Buffett hat viel Bargeld auf der Seite, das er jetzt einsetzen kann.
Seine Kriegskasse von 128 Milliarden Dollar kann der Milliardär nun einsetzen um auf Firmen zu wetten, die nach der aktuellen Krise von einer Erholung profitieren werden. Darunter ist Apple, wo Berkshire Hathaway bereits der grösste Aktionär ist, ebenso wie Southwest Airlines oder Bank of America, wie die «Handelszeitung» schrieb.