Jan Schoch war der Hoffnungsträger der Liechtensteiner Bank Alpinum. Nach nur sechs Monaten im Verwaltungsrat hat er nun offenbar genug.
Das Engagement von Jan Schoch hätte einen Neuanfang bei der Liechtensteiner Bank Alpinum markieren sollen. Der frühere Leonteq-Mitbesitzer sollte dem Institut vor allem mit seinem digitalen Know-how behilflich sein.
Die von der iranischem Familie Sherkati kontrollierte Bank strebte in Richtung digitaler Wealth Manager und war dazu auch eine Kooperation mit dem Fintech Nectar eingegangen.
Die Vorwärtsstrategie war teilweise auch einer wechselhaften Vergangenheit der Bank geschuldet, die ihrem Ruf wenig förderlich war.
Verluste und Kapitalerhöhung
Doch Schochs Engagement im Alpinum-Verwaltungsrat war nur von kurzer Dauer. Er scheide im Oktober aus, schreibt das Institut zu einem Bericht auf «Inside Paradeplatz».
Über die Gründe des abrupten Abgangs schweigen sich die Parteien aus. Doch scheint es, dass Alpinum auf dem Weg zu neuen – digitalen – Ufern der Schnauf fehlt. Die Bank schrieb im ersten Halbjahr einen Verlust und die Aktionäre um Sherkati mussten erneut Geld einschiessen.
Denn offenbar wird das Eigenkapital knapp. Die Zeitung «Liechtensteiner Vaterland» zitierte einen ehemaligen Alpinum-Mitarbeiter, wonach sich Bank «am Limit» bewege und die Lizenz auf dem Spiel stünde.
Tatsächlich bezifferte Alpinum das Eigenkapital auf 20,1 Millionen Franken – also 100'000 Franken über dem Limit, das die Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht als Auflage verlangt.