Das US-Justizdepartement bittet eine Westschweizer Privatbank erneut zur Kasse. Das Institut hatte offenbar nicht alle US-Kundenbeziehungen offengelegt.
Die Neuenburger Banque Bonhôte muss im US-Steuerstreit nachlegen. Die in der Kategorie 2 vermerkte Privatbank muss weitere 1,2 Millionen Dollar ans US-Steueramt IRS überweisen, wie aus einer Mitteilung des US-Department of Justice (DoJ) hervorgeht.
Demnach hat die Banque Bonhôte den US-Behörden ursprünglich nicht alle Kundenbeziehungen mit Verbindungen in die USA offengelegt. Bonhôte habe dies nun eingeräumt, hiess es in der Mitteilung.
Dabei glaubte die Bank bereits im Jahr 2015, den US-Steuerstreit im Rahmen des Non-Prosecution-Agreements mit einer Zahlung von 624'000 Dollar beigelegt zu haben.
Die Nachbusse tut weh
Die nun zusätzlich anfallenden 1,2 Millionen Dollar werden die Bank schmerzen: Im Jahr 2018 erzielte das Institut einen Reingewinn von 3 Millionen Franken. Bonhôte teilte am Montag mit, die Zahlung aus den Reserven zu zahlen.
Das Steuerprogramm für die Schweizer Banken der Kategorie 2 hatte die US-Justiz vor allem im Jahr 2015 vorangetrieben und dabei bei rund 80 Instituten Strafzahlungen von 1,36 Milliarden Dollar erhoben.
Doch das DoJ prüfe weiterhin alle von den Schweizer Banken erhaltenen Informationen, hiess es nun. Nachzahlungen hatte im vergangenen Jahr beispielsweise auch die Genfer Privatbank Lombard Odier leisten müssen.