Der in Haft sitzende frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz soll mit seinen verdeckten Geschäften mehrere Millionen Franken gemacht haben. Weitere Millionen hätte ihm ein Beratervertrag mit Raiffeisen bringen sollen.
Pierin Vincenz hat beim Kauf der Commtrain Card Solutions durch den Zahlungsdienstleister Aduno rund 1,7 Millionen Franken erhalten. Dies schrieb am Wochenende die «Sonntagszeitung» mit Verweis auf ihr vorliegende Dokumente.
Insgesamt hätten Vincenz und sein ebenfalls in Untersuchungshaft sitzender Vertrauter Beat Stocker bei dem Kauf 4,2 Millionen Franken dank verdeckter Beteiligungen erhalten. Bei einer zweiten Transaktion soll Vincenz dann 3 Millionen Franken erhalten haben, angeblich als Darlehen.
Fünfjähriger Beratervertrag
Vincenz hat stets bestritten, sich bei den Transaktionen unrechtmässig bereichert zu haben. Dies untersucht derzeit die Staatsanwaltschaft.
Vincenz wäre möglicherweise noch in den Genuss von weiteren 2,5 Millionen Franken gekommen. Denn laut «SonntagZeitung» hatte der inzwischen zurückgetretene Verwaltungsratspräsident von Raiffeisen, Johannes Rüegg-Stürm, versucht, nach Vincenz Austritt aus der Genossenschaftsbank ihm einen fünfjährigen Beratervertrag zuzuschanzen.
Rüegg-Stürm sei mit diesem Vorhaben allerdings beim Raiffeisen-Verwaltungsrat nicht durchgekommen. Rüegg-Stürms vergangene Woche erfolgter Rücktritt stehe im Zusammenhang mit diesem Vorgang.