5. Beschleunigte Ausweitung der SNB-Bilanz
Das Nationalbanken-Direktorium wird zwar nicht müde zu beteuern, dass die Negativzinsen wirken und Geld aus der Schweiz abfliesse. Doch der Einfluss auf den hoch bewerteten Franken ist wohl marginal geblieben. Ausdruck davon ist die anhaltend massive Ausweitung der Bilanz der SNB. Bis Ende November 2017 ist diese auf Grund der anhaltenden Fremdwährungskäufe auf knapp 837 Milliarden Franken angeschwollen. Das ist ein Plus von rund 276 Milliarden Franken seit der Aufhebung des Mindestkurses und der Einführung der Negativzinsen.
Das ernüchternde Fazit: Die SNB hat in den vergangenen drei Jahren ihre Bilanz schneller aufgeblasen als in den Jahren zuvor, als sie den Euro-Mindestkurs mit allen Mitteln verteidigt hatte. Im Umkehrschluss heisst das: Die Negativzinsen haben zu einer beschleunigten Ausweitung der SNB-Bilanz geführt – sicherlich nicht der erwünschte Effekt.
6. Alternative Anlagen im Höhenrausch
Das Negativzins-Regime der SNB wie auch der Europäischen Zentralbank (EZB) drückten die bereits vor dem Frankenschock tiefen Renditen auf Obligationen noch stärker gegen Null und oft auch in den negativen Bereich – dies stellt vor allem insitutionelle Investoren, die aus anlagestrategischen Gründen auf Zinspapiere setzen, vor ein gewaltiges Renditeproblem.
Gleichzeitig kam damit die Welle alternativer Anlagen, die höhere Renditen als klassische Obligationen versprechen, so richtig ins Rollen. Privatmarktspezialisten wie die Zuger Partners Group schwelgen seither in goldenen Zeiten. Andere mussten Expertise für alternative Anlagen erst Aufbauen oder einkaufen. Neben Private-Equity-Investments lancieren Asset Manager gehäuft auch Immobilien-Fonds (siehe Punkt 1) und entsprechende Private-Debt-Vehikel. Gleichzeitig holen sich Investoren damit aber auch Anlagerisiken wie Illiquidität in die Portefeuilles.