Gute Kundenberater gibt es nicht wie Sand am Meer, deshalb müsse man sie mit digitalen Tools ausstatten, sagt Dirk Klee, operativer Leiter im UBS Wealth Management, im Interview mit finews.ch.


Herr Klee, wo steht die UBS im Rollout der One Wealth Management Plattform?

Den grössten Meilenstein haben wir im Oktober mit dem Übertrag des Asien-Geschäfts von mehr als 300 Milliarden Franken Kundenvermögen auf die Plattform erreicht. Über 80 Prozent unserer globalen Assets, das sind ohne die USA rund 800 Milliarden Franken, sind nun auf der Plattform. Es gibt keine andere Bank mit diesem Wert.

Worin liegt eigentlich die Kraft dieser Plattform?

Wir haben eine Art iPhone gebaut. Das heisst, einmal entwickelte Technologie, können wir nun wie eine App auf die Plattform aufschalten. Ein Beispiel: Das in der Schweiz entwickelte E-Banking rollten wir zu einem kleinen Teil der Entwicklungskosten über die globale Plattform nach Deutschland aus – das sind die Vorteile unserer Plattform.

Eine solche Plattform liesse sich auch an Dritte vermieten. Gibt es Bestrebungen dieser Art?

Diese Option ist interessant, und es laufen auch Sondierungsgespräche mit Interessenten.

Wie hoch ist denn das Kosteneinsparungspotenzial?

Von den laufenden Kosten der Plattform ist dies ein zweistelliger Prozentbetrag. Das heisst, dass nach diesem Schritt unsere Grenzkosten um bis zu 20 Prozent tiefer liegen könnten.

«Dazu habe ich nicht wirklich eine abschliessende Meinung»

Unsere Anlageempfehlungen und unsere Produktepallette werden zentral verwaltet wie auch die weltweite Verteilung der Produkte auf die Kundenportfolios.

Insofern pflichten Sie der Aussage von UBS-Chef Sergio Ermotti bei, dass die UBS in zehn Jahren ein Drittel weniger Mitarbeiter beschäftigt?