Dazu habe ich nicht wirklich eine abschliessende Meinung. Wissen Sie, es ist vergleichbar wie damals, als man von der Pferdekutsche auf Automobile wechselte. In jener Zeit sind viele Pferdekutscher zwar arbeitslos geworden, haben aber einen Job als Taxifahrer bekommen.
Ich glaube, dass wir uns als Bank genau so digitalisieren müssen, wie jedes andere Industrie auch, und das hat sicherlich Folgen für manuelle Tätigkeiten. Ich glaube aber auch, dass diese Leute an anderen Stellen wieder gebraucht werden.
Seit rund einem Jahr bedient die UBS die britische Retailkundschaft mit einem Roboadvisor namens «Smartwealth» – etwas speziell für eine Bank, die primär die reiche Klientel im Fokus hat.
Es handelt sich hierbei um einen Pilotprojekt. Als ich vor vier Jahren zur UBS stiess, kamen die Robo-Advisor auf.
«Die UBS ist auch ein Technologieunternehmen»
Und anstatt dem Reflex zu verfallen, diese Technologie als für eine kundenberater-getriebene Privatbank als nicht relevant einzustufen, beschäftigten wir uns damit. Denn die Technologie wird mit Sicherheit kommen. Die Frage ist nur, in welcher Form.
Wie ist Smartwealth gestartet?
Roboadvisory sowie digitale Vermögensverwaltung im Allgemeinen sind noch keine Massenphänomene. Uns geht es bei UBS Smartwealth primär darum, das Feld nicht den Fintechs zu überlassen, sondern vorne an der Entwicklung zu stehen. Dies gilt nicht nur für Robo-Advisor, sondern für alle vielversprechenden Technologien wie Blockchain oder Künstliche Intelligenz. Die UBS versteht sich auch als Technologieunternehmen.
Was kann UBS Smartwealth im Unterschied zu herkömmlichen Roboadvisor besser?
Smartwealth ist keine Blaupause der amerikanischen Robo-Advisor Betterment oder Wealthfront. Stattdessen können Nutzer differenzierte Anlageziele entwickeln, die beispielsweise lauten: In zehn Jahren möchte ich mir ein Haus kaufen. Oder: Ich möchte vor dem regulären Pensionsalter in Rente gehen. UBS Smartwealth ist eine Art Finanzplaner.
Und den füttern Sie primär mit UBS-Produkten?