Erstmals seit der Umbenennung der Valartis Bank Liechtenstein in Bendura hat das Finanzinstitut aus dem «Ländle» Jahreszahlen vorgelegt. Dank neuem Mehrheitsaktionär sieht die Bank ihre Zukunft in Asien.
Vor rund einem Jahr verkaufte die Valartis Gruppe ihre Bank in Liechtenstein an die in Hongkong basierte Citychamp Watch and Jewellery Group. Nun legt das Finanzinstitut, das seit letzten Februar unter Bendura Bank firmiert, die Zahlen für das abgelaufene Jahr vor.
Dabei blicke die Bank trotz «schwierigen Marktbedingungen» und der «erzwungenen Ablösung vom früheren Mehrheitsaktionär» auf ein positives Geschäftsjahr 2016 zurück, hiess es weiter. Dank Kostendisziplin und ausserordentlichen Erträgen resultierte 2016 ein Gewinn von 26 Millionen Franken, gegenüber 6 Millionen Franken im Vorjahr.
Verunsicherte Kunden
Die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Aktionärswechsel hinterliess jedoch entsprechende Spuren in der Bilanz. So reduzierte sich die Bilanzsumme der Bank aufgrund von Abgängen verunsicherter Kunden um 11,7 Prozent, während das verwaltete Kundenvermögen der Bank zum Jahresende 2016 noch insgesamt 2,8 Milliarden Franken betrug.
Aus diesem Grund entwickelte sich 2016 das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft rückläufig. Der Rückgang um 3,7 Millionen auf 26,5 Millionen Franken entspricht einer Abnahme um 12,4 Prozent. Gestiegen sind hingegen die Erträge aus dem Zinsengeschäft, und zwar um knapp 5 Millionen auf 10,2 Millionen Franken.
Die Bendura Bank stärkte ihr Eigenkapital nach der geplanten Gewinnausschüttung um insgesamt 21,5 Millionen Franken. Per Bilanzstichtag verfügt die Bank damit über eine Leverage Ratio von 4 Prozent beziehungsweise eine harte Kernkapitalquote von 19,1 Prozent.
Tor nach Asien
Für die Zukunft sieht sich die Bendura Bank dank dem neuen Mehrheitsaktionär Citychamp Watch & Jewellery Group (CWJ) aus Hongkong gut gerüstet und richtet dabei den Blick nach Asien.
Dank CWJ öffnet sich für die Liechtensteiner Privatbank das Tor nach Asien, um den dortigen Markt gezielt zu bearbeiten, so die Bendura Bank. Darüber hinaus ergeben sich mit der Luxusuhren-Marke Corum – ein Schwesterunternehmen – gemeinsame Möglichkeiten im Marketing, weil beide Unternehmen auf die gleichen Zielgruppen fokussieren, wie das Institut hofft.
Trotz chinesischem Eigentümer unterstreicht die Bank dabei ihre liechtensteinische Herkunft. Man habe deshalb bewusst keine Änderungen im Management vorgenommen und halte an der jahrzehntelangen Unternehmensphilosophie fest, hiess es weiter.