Nach CS-Aus: Zuger Wealth-Manager verspürt Aufwind in Australien

Mit dem Niedergang der einstigen Grossbank werden die Karten neu gemischt – auch in Down Under, wo die CS stark war. Chancen rechnet sich dabei auch der Zuger Vermögensverwalter Tramondo aus. 

Australien – Traumdestination für viele Ferienreisende, aber auch lukrativer Markt für Vermögensverwalter. Down Under zählt zu den Regionen in asiatisch-pazifischen Raum mit dem höchsten Anteil an Millionären. Schätzungen zufolge sollen in den kommenden zwei Jahrzehnten 1,87 Billionen Euro die Besitzer wechseln. 

Der Wettbewerb in der australischen Vermögensverwaltungsbranche ist gross. Finanzhäuser wie Crestone, Goldman Sachs, Morgan Stanley und HSBC buhlen verstärkt um die Betreuung der wohlhabendsten australischen Familien. Gleichzeitig wächst die Zahl der australischen Family Offices.

Auch Schweizer Finanzhäuser haben ihr Glück in Australien versucht. Die UBS nahm zwei Mal Anlauf, bevor sie sich 2015 definitiv zurückzog. Erfolgreicher unterwegs war die Credit Suisse: Sie war unangefochtener Marktführer unter den Schweizer Banken, die den australischen Markt bedienten.

UBS will es dieses Mal besser machen

Durch die Übernahme durch die UBS ging das Geschäft an den einstigen Mitbewerber über. Und die UBS will es dieses Mal besser machen und hat ihr Geschäft neben vermögenden Frauen auch auf Family Offices ausgeweitet.

Daneben hat sich mit Tramondo ein weiterer Schweizer Player in Position gebracht. Der Zuger Vermögensberater nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich im Dezember 2023 die Dienste von Christian Wolperth. Als Senior Relationship Manager im Wealth Management der Credit Suisse hat er 16 Jahre lang den australischen Markt betreut.

Australien 2 Christian Wolperth

Christian Wolperth. (Bild: zVg)

Kunden kommen auf Empfehlung

Bei Tramondo Investment Partners fand er eine neue Plattform zur Betreuung australischer Kunden. Als Teil einer grösseren Gruppe, zu der auch das Mulit-Family-Office Dr. J. Bollag & Cie. gehört, verfolgt Tramondo die Strategie massgeschneiderter Lösungen. Für Wolperth ein entscheidender Vorteil: «Das übersehen viele Institutionen», sagt er.

Tramondo betreibt keine aktive Akquise. «Unsere Kunden kommen durch Empfehlungen zu uns. Dieses organische Wachstum hat eine starke Dynamik erzeugt, die unseren Erfolg weiter stärkt», sagt er.

Stabilität bieten in einer unsicheren Welt

Ein entscheidender Vorteil dieses Netzwerks liegt laut Wolperth in der Präsenz von Dr. Jacob Bollags Büro in Melbourne. Dieses setzt stark auf persönliche Beziehungen. Und dies zahlt sich aus: Schweizer Finanzdienstleister geniessen in Australien einen guten Ruf.

Viele von Wolperths Kunden hatten ihre Konten seit 40 bis 50 Jahren bei der Credit Suisse, einige auch bei der UBS.

«Unseren Kunden ist ein vertrauenswürdiger und flexibler Partner wichtig – jemand, der Kontinuität und Unabhängigkeit bietet, unbeeinflusst von den strategischen Unsicherheiten einzelner Banken», sagt Wolperth. «Die Sicherheitsmerkmale und die politische Stabilität der Schweiz werden immer wieder als Schlüsselfaktoren genannt.»

Er ergänzt, dass die Stärke des Schweizer Frankens diesen Vorteil weiter verstärkt – insbesondere, da politische Unsicherheiten in Australien und zunehmende geopolitische Spannungen mit China Investoren dazu veranlassen, nach noch mehr Diversifikation zu suchen.