Die beiden Schweizer Grossbanken spannen für die als bahnbrechend geltende Blockchain-Technologie zusammen – bei einem Konsortium mit Schweizer Wurzeln.
Viel ist schon über die Enterprise Ethereum Alliance (EEA) gemunkelt worden. Nun tritt das neueste grosse Blockchain-Konsortium ins Licht. Wie die Agentur «Reuters» berichtete, verfolgt die Intiative das Ziel, die vom in der Schweiz domizilierten Startup Ethereum entwickelte Blockchain für Unternehmen besser nutzbar zu machen.
Mit von der Partie sind die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS). Die beiden Erzrivalen gesellen sich zu rund 30 teils nahmhaften Firmen, die sich zur EEA zusammengefunden haben.
Rivalisierende Konsortien
Dazu zählen etwa das Beratungsunterehmen Accenture, die spanische Banco Santander, der Energie-Multi BP, die ebenfalls spanische Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, die niederländische ING, die amerikanische Bank of New York Mellon Corp sowie das Medienunternehmen Thomson Reuters.
Parallel zur EEA buhlen noch weitere Blockchain-Konsortien um die Gunst der Wirtschaft. So die New Yorker R3, bei der sich UBS und CS ebenfalls engagieren, sowie das Hyperledger Project, bei dem neben den IT-Riesen IBM und Intel auch die Schweizer Telekomanbieterin Swisscom mittut.
In der Schweiz arbeiten zudem Swisscom, die Zürcher Kantonalbank und die Börsenbetreiberin SIX an einer Blockchain-Lösung, um Nebenwerte zu handeln, wie auch finews.ch berichtete.
UBS setzte früh auf Buterin
Wie das Schweizer Konsortium verwendet die neue EAA die vom 23-jährigen Programmierer Vitalik Buterin entwickelte Ethereum-Blockchain. Ethereum mit Hauptsitz in Zug führt mit Ether eine eigene Kryptowährung, treibt aber vor allem die Entwicklung sogenannter «smart contracts» für dezentrale Transaktionen voran. Die UBS setzte schon früh in ihrem Blockchain-Labor in London auf die Erfindungen Buterins.
Für die Zuger Ethereum, deren «Marktkapitalisierung» in Ether rund 1,4 Milliarden Dollar beträgt, bedeutet das neue Konsortium ebenfalls einen wichtigen Schritt nach vorne.