Die Schweizer Grossbank will in den USA ihre neueste Blockchain-Entwicklung patentieren lassen. Was dahinter steckt.
Das Team um Alex Batlin schlägt wieder zu: der Leiter des UBS-Blockchain-Labors hat eine auf der als bahnbrechend geltenden Blockchain-Technologie beruhende Entwicklung in den USA zur Patentierung angemeldet. Dies berichtete das Branchen-Portal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig).
Laut der UBS haben ihre Tüftler einen Weg gefunden, bei Blockchain-Transaktionen die Identität der Teilnehmer geheim zu halten. Damit können sich diese innerhalb der Blockchain als Berechtigte ausweisen, ohne aber mehr über sich selber preisgeben zu müssen. «Eine nette Idee, die wir mit anderen teilen wollen», wie Batlin sich zitieren liess.
Den Trollen zuvorkommen
Wohl ist die Idee mehr als nur nett. Auch im digitalisierten Banking hat die Privatsphäre der Kunden und der Datenschutz oberste Priorität. Dass die UBS ihre Entwicklung patentieren liess, erklärte Batlin jedoch damit, dass die Bank so genannten Patent-Trollen zuvorkommen wollte.
Das sind Akteure, die keine eigene Produkte entwickeln, sondern bloss auf Gewinne aus Urheberrechts-Prozessen aus sind.
Seit dem August 2015 tüftelt die Grossbank an der Blockchain und unterhält dazu im Londoner Fintech-Inkubator Level 39 ein eigenes Labor. Das vom Briten Batlin angeführte Team hat bereits eine auf der Technologie beruhende Krypto-Anleihe lanciert, die allerdings vorerst nur für wohltätige Zwecke eingesetzt wird.
Mit Swisscom in den Startlöchern
Ebenfalls in London untersucht die Grossbank zusammen mit dem Schweizer Telekom-Riesen Swisscom die Möglichkeiten eines Blockchain-Loyalitätsprogramms. Wie es aus dem Umfeld der beiden Partnerkonzerne heisst, soll das Experiment nun ebenfalls greifbare Erfolge gezeitigt haben.
Daneben beteiligt sich die UBS mit zahlreichen anderen Banken – darunter die Erzrivalin Credit Suisse – am Blockchain-Konsortium R3 in New York. Diesem werden innerhalb der Szenen die besten Chancen zugerechnet, einen Blockchain-Standard im Banking zu setzen.
Mit der Anmeldung eigener Patente geht die UBS aber offenbar auf Nummer sicher.