Nach der Krypto-Börse FTX fällt der nächste Dominostein in der Szene. Der bereits angeschlagene Kreditgeber BlockFi beantragt Gläubigerschutz.
Nun fällt BlockFi doch. Das im US-Bundesstaat New Jersey beheimatete Krypto-Unternehmen hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) dazu berichtete, hat das in der Vergabe von Krediten tätige Fintech ausstehende Verpflichtungen von bis zu 10 Milliarden Dollar und steht bei mindestens 100’000 Gläubigern in der Kreide.
Dazu zählen auch höchst prominente Investoren, so die Winklevoss-Zwillinge, die Krypto-Börse Coinbase, den Hedgefonds Tiger Global und der Finanzinvestor Bain Capital. Die Wagniskapital-Firma Valar Ventures des bekannten Silicon-Valley-Unternehmers Peter Thiel hält 19 Prozent an BlockFi.
Sam Bankman-Fried als Retter in der Not
Das Startup war bereits vergangenen Juli in Schieflage geraten, da es dem kollabierten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Geld geliehen hatte. Ausgerechnet die Krypto-Börse FTX von Gründer Sam Bankman-Fried half BlockFi dann mit einer Finanzspritze aus. Zeitweilig war gar von einer Übernahme die Rede. Der Konkurs von FTX in diesem November reisst nun auch BlockFi mit sich: Das Unternehmen konnte deswegen keine Kredite mehr an Kunden sprechen.
Die Ansteckungswelle des FTX-Pleite in der Szene ist damit noch nicht abgeebbt. Vergangenen Woche hatte der zum Krypto-Riesen DCG gehörende Kreditgeber Genesis Global Capital erklärt, dass es keine «dringenden Pläne» gebe, Insolvenz anzumelden. Auch Genesis erlitt wegen FTX Verluste, während das Kreditgeschäft Mühe bekundet, sich zu refinanzieren.