Seit Tagen wird über die Ansteckungseffekte der FTX-Pleite spekuliert. Nun verdichten sich die Negativmeldungen um den Krypto-Broker Genesis.
Das auf das Brokerage mit Digitalen Anlagen spezialisierte Startup Genesis steckt offenbar in Schwierigkeiten. Wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, bekundet das Startup Mühe, neues Geld für sein Kreditgeschäft Genesis Global Capital zu finden. Das Management habe das ganze vergangene Wochenende über nach Finanzierungsquellen gesucht.
Sinnigerweise soll Genesis dazu auch den amerikanischen Privatmarkt-Riesen Apollo Global Management angegangen sein, der sich kürzlich bereit erklärt hatte, Teile des Geschäfts mit verbrieften Krediten der Credit Suisse zu übernehmen. Ebenfalls hat die Tochterfirma der Digital Currency Group (DCG), eine der Grössen des Szene, Kunden offenbar vor einer möglichen Pleite gewarnt.
Kreditgeschäft schon vor Tagen ausgesetzt
Gegenüber der Agentur «Reuters» erklärte Genesis am (gestrigen) Montag hingegen, dass es keine dringenden Pläne gebe, Insolvenz anzumelden. Man versuche stattdessen, die Situation im gegenseitigen Einvernehmen mit den Anspruchsgruppen zu lösen. Bereits vergangenen Woche hatte Genesis Global Capital angekündigt, die Kreditvergabe auszusetzen.
Ebenfalls meldete Genesis Derivateverluste an in Höhe von rund 175 Millionen Dollar – dies in Zusammenhang mit der FTX-Pleite von vergangener Woche. Das Mutterhaus DCG hatte sich damals bereit erklärt, 140 Millionen Dollar abzudecken. Beunruhigend an der Entwicklung ist nicht zuletzt, dass Genesis vor allem grosse Profikunden bedient. Zur DCG-Gruppe gehört auch Grayscale, der grösste Krypto-Fonds, der auch an der Börse gehandelt wird.