Ein Zuger Krypto-Startup hat mehrere Rohstoff- und Finanzkonzerne für seine Plattform gewonnen. Nun experimentieren auch Riesen wie Glencore mit der Tokenisierung.
Das Startup Atomyze hat vier Rohstoffkonzerne neu als Kunden gewonnen. Wie aus einer Mitteilung des im Jahr 2018 in Zug gegründeten Unternehmens vom Mittwoch hervorgeht, werden der ebenfalls im Zentralschweizer Kanton domizilierte Rohstoff-Riese Glencore, die im Metallgeschäft tätigen Firmen IXM und William Rowland sowie der Finanzdienstleister StoneX Financial die Tokenisierungs-Plattform des Startups nutzen.
Rohstoffe auf ihrem Weg verfolgen
Wie zu erfahren ist, handelt es sich dabei um mehr als ein Blockchain-Experiment. Die Lösung von Atomyze erlaubt es, industrielle Token auszugeben, zu verkaufen, zu transferieren und einzulösen. Besitzer und Standort des gehandelten Rohstoffs sind dabei jederzeit abrufbar.
Dadurch können Rohstofffirmen die Risiken in der vorgelagerten Wertschöpfungs- und Lieferkette in einer digitalen Umgebung verwalten – das sei sowohl kostengünstig wie auch transparent, wirbt das Jungunternehmen in der Mitteilung. Atomyze-Token gibt es bereits für die Metalle Kupfer, Nickel und Palladium.
Weitere Metalle und Rohstoffe würden im Hinblick auf ihre Tokenisierung mit verschiedenen Emittenten geprüft, hiess es weiter. Damit testet nun auch die Rohstoff-Branche die möglichen Vorteile der Blockchain-Technologie für ihr Business.
Finanzbranche bereits weiter
Der Finanzsektor ist hierbei mit digitalen Anlagen, Experimenten mit Krypto-Wertschriften und digitalem Zentralbanken-Geld schon ein gutes Stück voraus.
Mit dem Anschluss von Glencore & Co ist der bis dato nicht breit bekannten Atomyze – zuvor hiess die Firma Tokentrust – ein Coup gelungen. Im Jahr 2022 und darüber hinaus plant das Krypto-Stratup nun die Erweiterung der Plattform-Funktionen. Dem Vernehmen nach hat das Unternehmen, das von CEO Marco Grossi geführt wird, seine Entstehung zwei inspirierten Russen zu verdanken.
Die Idee zweier Russen
Hinter Atomyze steht der Global Palladium Fund, dessen Gründer Alexander Stoyanov auch als Vizepräsident des Verwaltungsrats von Atomyze amtet. Der Global Palladium Fund ist wiederum eine Finanz-Gründung des russischen Bergbaukonzerns Nornickel, der in der Gewinnung von Palladium, Nickel, Platin und Kupfer ein grosses Rad dreht.
Dem Vernehmen nach soll sich Stoyanov mit dem in Moskau geborenen Vitalik Buterin ausgetauscht haben, dem Initiator der zweitwichtigsten Krypto-Währung Ether und Mitgründer des Zuger Krypto-Projekts Ethereum. Herausgekommen ist der jetzige Vorstoss in die Rohstoff-Tokenisierung.