Trotz eines massiven Nachfragerückgangs im vergangenen Jahr, wächst das Angebot an Büroflächen in der Schweiz fast ungebremst weiter. Zusätzlich macht sich noch ein weiteres, beunruhigendes Phänomen immer stärker bemerkbar.
Die Nachfrage nach Büroflächen ist im vergangenen Jahr aufgrund des Lockdowns landesweit regelrecht eingebrochen Dies geht es aus einer am Samstag publizierten Studie der Immobilienfirma Jones Lang LaSalle (JLL) hervor. Die Umstellung auf Homeoffice in zahlreichen Branchen führte 2020 dazu, dass viele Unternehmen keine zusätzlichen Kapazitäten benötigten.
Trotzdem erhöhte sich die Angebotsquote in den grössten Schweizer Büromärkten, wie es in dem Bericht weiter heisst. Insgesamt standen im vergangenen Jahr knapp 900'000 Quadratmeter an Büroflächen in der Schweiz zur Verfügung.
Verdoppelung in drei Jahren
Davon wurden allein 2020 rund 45'000 frei, wobei die Tendenz weiter steigend ist, wie die JLL-Experten betonen. Die Leerstands-Zunahmen seien dabei nicht nur das Resultat von Flächenreduktionen wegen Corona und Homeoffice, sondern in erster Linie eine Folge des gewachsenen Angebots in den vorangegangenen zwei Jahren.
Vor diesem Hintergrund erstaunt es umso, dass das Büroflächenangebot weiter zunimmt. Laut JLL dürften die Büroflächen in den kommenden drei Jahren um weitere 900'000 Quadratmeter aufgestockt werden. Dies entspricht einer Verdoppelung des Angebots gegenüber 2020. Und: Mehr als die Hälfte dieser Flächen ist gemäss den Studienautoren noch nicht einmal vermietet.
Zunehmendes Stadt-Land-Gefälle
Unter diesen Prämissen macht sich noch ein weiteres Phänomen bemerkbar: das Stadt-Land-Gefälle, das sich im Kanton Zürich bereits sehr gut zeigt. Im Stadtgebiet ist der Markt nach wie vor ausgeglichen und profitiert von einer intakten Nachfrage. Im Gegensatz dazu steht beispielsweise in der Agglomeration von Opfikon/Glattbrugg – wo auch die Schweizer Grossbanken mit grossen Kapazitäten vertreten sind – schon jetzt mehr ein Drittel der Flächen leer. Mit dem zweiten Lockdown, der nächste Woche beginnt, dürfte sich diese Entwicklung noch akzentuieren.