Lange hat es danach ausgesehen, als steckten Büroimmobilien den Trend zur Heimarbeit weg. Doch nun sind die Umsätze mit Flächen so schwach wie seit der Finanzkrise nicht mehr.
In den ersten drei Quartalen 2023 sind die schweizweiten Umsätze Büroliegenschaften im Vorjahresvergleich um 40 Prozent und damit auf das tiefste Niveau seit der Finanzkrise (2009) gefallen. Dies teilte der führende Gewerbeimmobilien-Dienstleister CBRE Schweiz am Freitag mit.
Wirtschaftswachstum half
Gegenläufig zur sinkenden Nachfrage ist die Fläche der schweizweit innerhalb von drei Monaten verfügbaren Büroflächen Ende September derweil zum dritten Mal in Folge angestiegen. Diese Flächen machen nun 3,8 Prozent des Bestandes aus, wie es weiter heisst.
Das steigende Büroangebot wird hauptsächlich auf eine sinkende Zusatznachfrage zurückgeführt – und nicht etwa auf eine höhere Bautätigkeit. Der Büromarkt hatte in den letzten Jahren von hohen Flächenumsätzen profitiert. Das gute Wirtschaftswachstum hatte die Auswirkungen von neuen Arbeitsformen wie Home-Office sogar überkompensiert.
Grosse Leere am Flughafen Zürich
Allerdings hat die Nachfrage zuletzt aufgrund der sich abschwächenden Konjunktur nachgelassen, stellte CBRE fest. Zudem haben viele Firmen Zeit benötigt, sich den neuen Arbeitsbedingungen nach Corona anzupassen: Durch Home-Office bedingte Minderbedarfe manifestieren sich erst jetzt allmählich in den Leerständen, so der Befund.
Der Überhang an Angeboten ist vorab der Situation in den peripheren Lagen ausserhalb der fünf grössten Büromärkte Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne geschuldet. Mit einem Anteil am Bestand von 13,3 Prozent stehen in der Zürcher Flughafenregion und im Limmattal in absoluten Zahlen so viele Büros wie noch nie zur Anmietung bereit.
Knappes Angebot trotz CS-Integration in Zürich
Zentrale Lagen trotzen jedoch dem Trend; so ist auf Zürcher Stadtboden das Angebot im dritten Quartal gar noch leicht gesunken. Trotz kontinuierlicher Strukturbereinigungen im Finanzsektor – der jeweilige Bürobedarf von UBS und Credit Suisse (CS) wird mit dem Zwangszusammenschluss der beiden Banken sinken – werde das Stadtzürcher Marktgefüge auch in den kommenden Jahren stabil bleiben, so die Immobilienspezialisten.