Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX steigt in den Konsolidierungs-Wettlauf ein. Zusammen mit der spanischen Börse würde sie zur Nummer 3 aufsteigen. Das kostet allerdings Milliarden.
Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX will die spanische Bolsas Y Mercados Espanoles (BME) für rund 3 Milliarden Franken kaufen. Sie plant, ein Barübernahmeangebot für 100 Prozent der Aktien der BME, wie die SIX am Montag mitteilte.
Damit würden die beiden Anbieter zusammen hinter der Londoner Stock Exchange und der Euronext zum drittgrössten Handelsplatz Europas aufsteigen. Das Angebot der Schweizer beinhaltet eine saftige Prämie von knapp 48 Prozent auf die BME-Aktien.
EU-Äquivalenz nicht der Treiber
SIX-Chef Jos Dijsselhof betonte in einer Konferenz am Montag, dass der Fokus der Fusion auf den gemeinsamen Wachstums-Chancen liege. Zusammen mit der BME wollen die Schweizer die jeweiligen Heimmärkte Schweiz und EU bedienen, aber auch stärker in Schwellenländer vorstossen.
Keinen direkten Einfluss auf den Deal habe die Diskussion um die Börsen-Äquivalenz, erkärte der CEO weiter; letzten Sommer wurde die SIX vom vereinfachten Marktzugang zum EU-Handel ausgeschlossen, wie auch finews.ch berichtete. Die geplante Fusion sei kein Manöver, um diese Sperre zu umgehen, sagte Dijsselhof.
Euronext einige Minuten schneller
Die SIX braucht 50 Prozent der BME-Aktien plus eine, um die Bedingungen einer Übernahme zu erfüllen. Notwendig sind auch die Genehmigungen der spanischen Wettbewerbs- und Börsenbehörde sowie der Regierung. Während einer Übergangsperiode von vier Jahren soll die BME wie gewohnt weitergeschäften dürfen.
Allerdings sind die Schweizer mit ihrem Interesse nicht alleine. Ebenfalls am Montag wurde bekannt, dass sich die europäische Mehrländerbörse Euronext ihrerseits in Fusionsgesprächen mit den Spaniern befindet. Allerdings hat Euronext noch kein Gebot lanciert.
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