Die Sanktionen der EU gegen die Schweizer Börse haben nichts bewirkt – im Gegenteil, der vergangene Juli war der beste seit mehr als zehn Jahren.
So hat es sich die Kommission nicht vorgestellt: Um die Schweiz noch stärker unter Druck zu setzen und den sogenannten Rahmenvertrag in trockene Tücher zu bringen, entzog sie der Schweizer Börse (SIX) per 1. Juli 2019 die Anerkennung als gleichwertigen Handelsplatz. Jetzt zeigt sich, dass die EU ein Eigentor geschossen hat.
Die Umsätze an der SIX sind im Juli gegenüber dem Vormonat um etwa 20 Prozent gestiegen, wie ein Sprecher der SIX gegenüber «SRF» erklärte. Normalerweise aber liegen die Handelsvolumina im Juli wegen den Ferien deutlich unter dem normalen Niveau. So aber wurden im vergangenen Monat so viele Papiere gehandelt wie in keinem Juli seit 2008.
Gewiefter Schachzug
Diese Entwicklung wurde möglich weil der Bundesrat rechtzeitig eine Gegenmassnahme beschloss. Zwar sollte die EU-Sanktion den eigenen Börsenhändlern der Handel mit Schweizer Aktien in Zürich verunmöglichen. Doch die Schweiz setzte im Gegenzug die Bestimmung in Kraft, dass Schweizer Aktien ausschliesslich in der Schweiz gehandelt werden dürfen.
Selbstverständlich hofft die SIX, dass die sogenannte Äquivalenz bald wieder in Kraft gesetzt wird. Da aber unklar ist, ob sich die Schweiz und die EU auf einen Vertrag einigen können, bleibt der Plan B des Bundesrats vorderhand bestehen.