Das scheint auch für komplexe Produkte wie diese Fonds sehr viel zu sein, vor allem in Anbetracht der wenig berauschenden Performance. Für institutionelle Kunden liegen die Gebühren zwischen 1 und 1,3 Prozent.
Neuausrichtung auf sechs Geschäftsfelder
Responsability-CEO Mommartz (Bild unten) bestätigte im Gespräch mit finews.ch den Abbau von Mitarbeitern.
Zu den Geldabflüssen sagte er aber auch: «Der Blick auf die Fondsdaten täuscht. Responsability managt im Kerngeschäft Mikrofinanz seit drei Jahren rund 2 Milliarden Dollar.» Anleger würden ihre Gelder in andere Produkte verschieben.
Der Grund für die Stagnation, die derzeit hohe Kostenstruktur wie auch für den Stellenabbau liege in der vor rund drei Jahren gestarteten Neuausrichtung. Responsability will auf sechs Geschäftsbereiche setzen: Institutionelle Kunden sollen mit den Sektoren Finanz, Landwirtschaft und Energie aus den jeweiligen Anlageklassen Private Debt und Private Equity bedient werden.
Hauptaktionär scheiterte mit Verkaufsabsicht
«Der Aufbau dieser sechs Geschäftsbereiche braucht noch Zeit», erklärte Mommartz. Das Ziel sei, in den kommenden zwei Jahren die Volumen auf ein Niveau zu steigern, mit dem das Geschäft gewinnbringend und effizient geführt werden könne.
Die Folge des Umbaus bei Responsability ist ein Stillstand bei den verwalteten Vermögen, während andere Nachhaltigkeitsanbieter zweistellig wachsen.
Unmut hat sich offenbar auch bei den Responsability-Besitzern breit gemacht, namentlich beim Hauptaktionär, der Basler Privatbank Baumann & Cie. Mitinhaber Matthias Preiswerk (Bild unten) ist aus dem Verwaltungsrat ausgetreten und drängte vergangenes Jahr auf einen Verkauf der Beteiligung.
Das Responsability-Dossier zirkulierte eine Weile vergangenen Winter bei potenziellen Investoren.
Holländischer Investor sagte ab
Allein: Die Preisvorstellungen von Baumann & Cie, welche seit der Gründung von Responsability vor 15 Jahren Aktionärin ist, waren überrissen. Verhandlungen mit einem holländischen Investor scheiterten an den Forderungen von Preiswerk.
Der Baumann-Partner sagte gegenüber finews.ch, er und die Privatbank hätten keine Möglichkeit gesehen, das Responsability-Management beim internationalen Ausbau zu unterstützen. «Dass dabei auch unsere Beteiligung eine Rolle spielen könnte, ist ja klar», so Preiswerk. Baumann & Cie sei offen, was eine Internationalisierung des Aktionariates betreffe.
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