Nun ist es offiziell: Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Geldwäscherei auch gegen Gulnara Karimova, die Tochter des usbekischen Präsidenten.
Die Bundesanwaltschaft hat ihre Geldwäscherei-Untersuchung gegen vier Personen aus dem Umfeld von Gulnara Karimova längst auch auf sie selbst ausgeweitet. Wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, läuft die Strafuntersuchung gegen die Präsidententochter bereits seit dem vergangenen 16. September.
Ihr Status als UNO-Vertreterin und Gesandte nützt ihr dabei seit dem Sommer nichts mehr. Ihre diplomatische Immunität verlor sie bereits im Sommer 2013. Ende August war ihre Genfer Villa von der Polizei durchsucht worden.
Die Geldwäscherei-Affäre war im Sommer 2012 von der Genfer Privatbank Lombard Odier angestossen worden. Ihre Meldung löste Ermittlungen in der Schweiz, in Frankreich und in Schweden aus. Anfänglich hatten sich die Untersuchungen gegen vier usbekische Staatsangehörige gerichtet.
800 Millionen Franken beschlagnahmt
Karimova geriet ins Visier, weil sie wirtschaftliche Verbindungen zu den vier Verdächtigen pflegte. Dabei geht es um Vorgänge im usbekischen Telekommarkt und den russischen Anbieter MTS, der enteignet worden sein soll.
Damit zusammenhängende Gelder wurden unter anderem zu Lombard Odier nach Genf transferiert. Insgesamt beschlagnahmte die Bundesanwaltschaft über 800 Millionen Franken.