Finanzdepartement bittet ehemalige CS-Risikochefin zur Kasse

Das Eidgenössische Finanzdepartement hat Lara Warner, die frühere Compliance-Chefin der Credit Suisse, im Zusammenhang mit dem Mosambik-Skandal zu einer vergleichsweise hohen Busse verurteilt.

Gemäss einem Bericht von SRF und der Tamedia-Zeitungen hat das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) Lara Warner, die frühere oberste Risikochefin der Credit Suisse (CS), im Zusammenhang mit dem Mosambik-Skandal zu einer Busse von 100'000 Franken verurteilt.

Der Fall in Mosambik ist Teil einer der grössten Korruptionsaffären in Afrika. Die CS gehörte zu den Banken, die zwischen 2013 und 2016 Kreditfinanzierungen in Höhe von 2 Milliarden Dollar unter anderem für den Ausbau der Schiffsflotte und der Thunfischindustrie in Mosambik arrangierten. Doch das Geld versickerte in einem ausgeklügelten Bestechungs- und Schmiergeldsystem. Die UBS legte den «geerbten» Fall 2023 mit einem Vergleich bei.

Beim Entscheid des EFD geht es um eine Zahlung über 7,9 Millionen Dollar von Mosambiks Wirtschafts- und Finanzministerium auf ein von der CS geführtes Konto einer Firma. Die Zahlung löste intern bei der CS eine Warnung aus, das Konto wurde später geschlossen, aber die Grossbank unterliess es, eine Verdachtsmeldung wegen Geldwäscherei zu machen.

Bewusst auf Meldung verzichtet?

Nun hat das EFD Warner gebüsst. Gemäss SRF habe sie als oberste Compliance-Verantwortliche vom Verdacht auf Geldwäsche gewusst, aber wegen der Kundenbeziehung auf eine Meldung verzichtet. Warner und die CS hätten aufgrund der Kundenbeziehung ein Interesse gehabt, den Geldwäschereiverdacht nicht zu melden. Warner zeige laut EFD zudem keine Reue und Einsicht, heisst es im Bericht weiter.

Warner, die ab 2015 oberste Risikochefin der CS war, die Bank 2021 verliess und heute gemäss EFD «in sehr guten finanziellen Verhältnissen» in den USA wohnt, will den Fall ans Bundesstrafgericht weiterziehen.