Citigroup: Um ein Haar 81 Billionen Dollar an Kunden überwiesen

Bei der Citigroup gibt ein Beinahe-Überweisungsfehler zu reden. Fast wurden versehentlich 81 Billionen Dollar an einen Kunden überwiesen.

Die Citigroup hat den Aufsehern in den USA im vergangnenen Jahr einen grossvolumigen «near miss» gemeldet. Eine eigentliche Routine-Überweisung war im System hängengeblieben und sollte händisch ausgeführt werden. Doch das dafür verwendete System hatte in einem Eingabefeld standardmässig 15 Nullen voreingestellt.

Und das hatte Folgen. Fast wurden einem Kunden versehentlich 81 Milliarden Dollar überwiesen, wie die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise und einen bankinternen Bericht meldet.

Transaktion nach Stunden rückabgewickelt

Der Fehler sei nach rund eineinhalb Stunden von einem Mitarbeiter entdeckt worden. Es habe jedoch Stunden gedauert, die Transaktion wieder rückgängig zu machen.

Eigentlich habe die US-Bank in vier Überweisungen nur 280 Dollar auf ein Konto in Brasilien überweisen wollen. Diese seien aber von einem System blockiert worden, dass potenzielle Sanktionsverstösse registriert. Die Zahlung wurde zwar schnell freigegeben, blieb aber dennoch im System der Bank stecken und konnte nicht normal abgewickelt werden.

Daraufhin habe das Technologie-Team der Citi einen Mitarbeiter in der Zahlungsabwicklung angewiesen, die Transaktionen manuell in einer selten verwendeten Backup-Maske einzugeben. Dabei sei das Feld für den Betrag mit 15 Nullen vorausgefüllt gewesen, die der Mitarbeiter jedoch nicht gelöscht hat.

Keine Gelder haben die Bank verlassen

Die Citi habe den «Beinahe-Fehler» der Federal Reserve und dem Office of the Comptroller of the Currency gemeldet. Keine Gelder hätten die Bank verlassen, heisst es weiter. Die Kontrollen hätten den Eingabefehler zwischen zwei Citi-Hauptbuchkonten sofort erkannt und die Buchung rückgängig gemacht, heisst es in einem internen Bericht von Citi.

«Obwohl es keine Auswirkungen auf die Bank oder unseren Kunden hatte, unterstreicht dieser Vorfall unsere kontinuierlichen Bemühungen, manuelle Prozesse zu eliminieren und Kontrollen zu automatisieren», wird aus dem Bericht zitiert.

Demnach gab es bei der Citi im vergangenen Jahr insgesamt 10 Beinahe-Vorfälle mit einem Volumen von 1 Milliarde Dollar oder mehr.