Pharma-Startup angelt sich ehemaligen ZKB-Chef

Den Übergang von einem Startup zu einem etablierten Unternehmen zu meistern, ist auch finanzmässig anspruchsvoll. Die Berner Innomedica hat sich dazu einen Mann an Bord geholt, der seine lange Bankkarriere im Firmenkundengeschäft begonnen hat. 

Die über 150 anwesenden Aktionäre von Innomedica, ein Berner Startup im Pharmabereich, haben an ihrer Generalversammlung vom 21. März fünf neue Verwaltungsräte gewählt, wie einem erst am Montag publizierten Communiqué zu entnehmen ist.

Darunter befindet sich mit Martin Scholl auch ein in Finanzkreisen durchaus bekannter Name auf. Scholl galt als ein Urgestein der Zürcher Kantonalbank (ZKB): Er stand fast 45 Jahre in deren Dienst. Er startete im Firmenkundengeschäft, wurde 2002 Mitglied der Generaldirektion und leitete die Staatsbank von 2007 bis 2022 als CEO.

Bereits im Startup-Bereich engagiert

Während seiner Tätigkeit für die ZKB war er auch Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankiervereinigung und des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse sowie Vizepräsident des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken. In der Mitteilung wird auch auf sein Engagement für Startups hingewiesen, das sich in Verwaltungsratsmandaten bei Verve Ventures und der IPZ Property AG (Switzerland Innovation Park Zürich) ausdrückt.

Innomedica erhofft sich von Scholls «fundierten Erfahrungen im Finanzwesen und im Management» Unterstützung bei der nachhaltigen Finanzierung und dem Übergang vom Startup zum Pharmaunternehmen.

Finanzierung und Kommerzialisierung der Medikamente als Herausforderung

Zum Verwaltungsratspräsidenten wurde der bisherige Präsident a.i. Urs Wälchli gewählt. Er ist Titularprofessor für Finanzmanagement an der Universität Neuenburg und Gastprofessor an der London Business School (LBS) sowie der Simon Business School der University of Rochester (USA). Schwerpunkt seiner Tätigkeit sind das strategische Finanzmanagement und die Steuerung und Finanzierung von innovativen Unternehmen.

Innomedica bezeichnet sich als Innovatorin in der Nanomedizin und hat eine Lipid-Nanopartikel-Technologie zur Behandlung von Parkinson und verschiedenen Krebsarten entwickelt und patentieren lassen. Der neu formierte Verwaltungsrat soll die Finanzierung und die Kommerzialisierung der Medikamente von Inno Medica vorantreiben.