J.P.Morgan Chase, Goldman Sachs und Citigroup haben am Mittwoch mit ausgezeichneten Ergebnissen für das vergangene Jahr an der US-Börse für Rückenwind gesorgt. Die Zinsmarge und das stärkere Investmentbanking haben für Rekordgewinne gesorgt.

J.P. Morgan hat mit einem Nettogewinn von 58,5 Milliarden Dollar im Gesamtjahr 2024 einen neuen Rekordgewinn ausgewiesen, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte die US-Grossbank 49,6 Milliarden Dollar erzielt.

Das Geschäft brummte in allen Segmenten. Die Erträge schwollen um 12 Prozent auf 177,6 Milliarden Dollar an. Zulegen konnten sowohl das Investmentbanking als auch das Fondsgeschäft. Das Ergebnis im Zinsgeschäft legte ebenfalls zu, jedoch weniger stark als im Vorjahr. Der Zinsüberschuss legte um vier Prozent auf 92,6 Milliarden Dollar zu. Für 2025 rechnet CEO Jamie Dimon mit einem weiteren Anstieg auf etwa 94 Milliarden Dollar.

Die Bank profitierte auch vom anziehenden Geschäft mit Übernahmen und Fusionen. Im vierten Quartal verdoppelten sich die Erlöse im Investmentbanking fast auf 2,6 Milliarden Dollar. Die starke US-Wirtschaft und die Zinssenkungen kurbelten die Aktien- und Anleiheemissionen an.

Starke US-Wirtschaft stützt Geschäft

Einen positiven Effekt hatte zudem die Umschichtung der Beteiligung an Visa in andere Aktiengattungen. Allein dies trieb die Erträge um rund acht Milliarden Dollar nach oben.

«Die US-Wirtschaft hat sich als widerstandsfähig erwiesen», sagte Dimon. «Allerdings bleiben zwei bedeutende Risiken bestehen. Der laufende und künftige Ausgabenbedarf wird wahrscheinlich inflationär sein, so dass die Teuerung noch einige Zeit fortbestehen könnte. Ausserdem bleibt die geopolitische Lage die gefährlichste und komplizierteste seit dem Zweiten Weltkrieg.»

Goldman profitiert von Kundenaktivität

Die Investmentbank Goldman Sachs konnte von der starken Entwicklung am Kapitalmarkt profitieren. Die Bank verdiente 2024 unter dem Strich 14,3 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um gut zwei Drittel (+68 Prozent). Im Vorjahr hatte die Bank jedoch einen hohen Abschreiber vorgenommen, nachdem man den unerfolgreichen Abstecher ins Retailbanking-Geschäft beendet hatte.

Die gesamten Erträge wuchsen um 16 Prozent auf 53,5 Milliarden Dollar. Die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking stiegen um fast ein Viertel auf 7,7 Milliarden Dollar. Auch im Handel mit Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffen ging es deutlich aufwärts

Citi sieht Erfolge im Umbau der Bank

Auch die Citigroup konnte den Gewinneinbruch aus dem Vorjahr vergessen machen. Der Gewinn erholte sich auf 12,7 Milliarden Dollar von 9,2 Milliarden im 2023. Die Erträge wuchsen um drei Prozent auf 81,1 Milliarden Dollar. Die Rückstellungen für Ausfälle im Kreditgeschäft mussten jedoch um rund 10 Prozent auf 10,1 Milliarden Dollar angehoben werden.

«2024 war ein entscheidendes Jahr und unsere Ergebnisse zeigen, dass unsere Strategie greift», sagte Chefin Jane Fraser. Die Bank baut Stellen ab und will effizienter werden. Die Zielspanne für die Rendite auf das materielle Eigenkapital (ROTCE) für 2026 wurde jedoch um einen Prozentpunkt auf nun 10 bis 11 Prozent gesenkt. 2024 lag der Wert bei 7,0 Prozent. Als Gründe verwies Faser auf höhere Investitionen und den Umbau der Bank.