Thellung-Nachfolge: Schwyzer Kantonalbank kämpft mit Hürden
Die Schwyzer Kantonalbank sucht eine neue Chefin – doch der im vergangenen Jahr eingeführte Lohndeckel erschwert die Rekrutierung.
Die Suche nach einem neuen CEO für die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) gestaltet sich harzig. Ein Monat nach Bekanntgabe der Demission der vorigen Amtsinhaberin Susanne Thellung steigt aus den Headquarters im Kantonshauptort Schwyz noch kein weisser Rauch auf.
Bereits Anfang Februar hatte der Finanzblog «Inside Paradeplatz» über einen möglichen Wechsel von Susanne Thellung gewerweisst. Dort wurde sie als potenzielle Nachfolgerin von Heinz Huber bei Raiffeisen Schweiz ins Spiel gebracht – was sich letztlich nicht bestätigte.
16 Jahre UBS
Kurz darauf wurde offiziell, dass Thellung die SZKB im Sommer Richtung Zürcher Kantonalbank verlassen wird, wo sie ab dem 1. Juni 2025 als Mitglied der Generaldirektion die neu gegründete Geschäftseinheit «Privatkunden» leiten wird. Welche Rolle der neue Lohndeckel, der ab diesem Jahr greift, bei Thellungs Abschied gespielt hat, ist offen.
Die ehemalige Chefin der SZKB galt im Kantonalbankenwesen als eine der interessantesten Personalien der vergangenen Jahre. Vor ihrem Wechsel nach Schwyz per Februar 2021 war sie sechzehn Jahre lang für die UBS tätig gewesen, zuletzt als Regionaldirektorin Zentralschweiz und als Leiterin Business Management Corporate und Institutional Clients.
Drei Schlüsselpersonen
Auf Anfrage von finews.ch sagt die Bank, sie mache «Details oder das konkrete Vorgehen bei der Suche nach geeigneten Kandidaten für die CEO-Position nicht öffentlich». Man werde «informieren, sobald es Neuigkeiten bei der Besetzung der CEO-Stelle gibt».
Die Verantwortung liegt beim Personalausschuss des Bankrats. Dieser wird vom ehemaligen Banker und heutigem CIO der Anlageberatung Santro Invest in Feusisberg, Johannes Borner, geleitet. Ferner gehören ihm Bankratspräsident August Benz (Leiter des Geschäftsbereichs International & Transformation bei der Schweizerischen Bankiervereinigung) und Stefan Pfyl an.
Deckel bei 3 Millionen
Wie finews.ch aus Branchenkreisen erfuhr, hat der im Jahr 2024 vom Bankrat beschlossene Lohndeckel den Spielraum für die Rekrutierung eingeschränkt. Demnach wurde die maximale Gesamtvergütung der fünfköpfigen Geschäftsleitung auf 3 Millionen Franken begrenzt. Das liegt rund einen Viertel tiefer als das Niveau der Jahre 2023 und 2024.
Angesprochen auf die Lohndeckel-Problematik schreibt die SZKB, das Vergütungsreglement dürfe «kein Hindernis bei der Suche bei der CEO-Nachfolge sein». Man suche eine Person, die den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehe, die erfolgreiche Strategie weiterverfolge und zur Schwyzer Kantonalbank und ihrer Kultur passe. «Und das beinhaltet eben auch die Vergütung.»
Derzeit führt der stellvertretende CEO Michel Degen interimistisch die Geschäfte.
Mittelgrosse Kantonalbank
Wie andere Kantonalbanken auch, verzeichnete die SZKB unter der Ägide Thellungs im Jahr 2023 einen Rekordgewinn, an den sie im Jahr 2024 nicht ganz anknüpfen konnte (finews.ch berichtete). Mit einer Bilanz von 25 Milliarden Franken, Kundenvermögen von 28 Milliarden Franken sowie 560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen gehört die SZKB zu den mittelgrossen Kantonalbanken.
Kennzeichnendes Merkmal ist weiter ein relativ umfangreiches Firmenkundengeschäft. Die Cost/Income-Ratio der SZKB pendelt seit Jahren um die 40 Prozent.