In der kommenden Woche wird die nach Bilanzsumme grösste europäische Bank ihre Jahreszahlen vorlegen. Doch das Ergebnis dürfte nur die zweite Geige spielen. Viel spannender ist, wie CEO Georges Elhedery den angekündigten radikalen Umbau umsetzt und wie hoch die Latte bei den Einsparungen liegen wird.

Die Zielrichtung der Reorganisation hatte Georges Elhedery bereits vorgegeben, nachdem er im vergangenen Oktober den Chefposten der britisch-asiatischen Bank übernommen hatte. Doppelspurigkeiten sollen beseitigt und die schwerfällige Bürokratie innerhalb der Organisation abgebaut werden.

HSBC teilt sich im Rahmen der Änderungen neu in vier Geschäftsbereiche auf: Grossbritannien, Hongkong, Corporate and Institutional Banking und Wealth Banking.

1,5 Milliarden Dollar an Einsparungen

Bei der Zahlenvorlage am Mittwoch wird Elhedery jährliche Kostensenkungen nach Einmalkosten im Volumen von 1,5 Milliarden Dollar ankündigen. Das berichtet die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise.

Und laut «Bloomberg» dürfte in der kommenden Woche eine weitere Runde von Entlassungen anstehen. Das werde insbesondere das Investmentbanking betreffen und in dieser Phase in Asien beginnen, wie auch hier anonyme Quellen berichten. Wie viele Mitarbeitende von den Massnahmen betroffen sein werden, sei nicht klar, heisst es weiter.

Neue Entlassungsrunde

Die Entlassungen sollen demnach gestaffelt über mehrere Wochen und Monate vorgenommen werden. Die Entscheidungen würden anhand der Leistung getroffen, sowie um Dopplungen abzubauen und Abläufe zu vereinfachen, sagte die Quelle.

«Wie im Oktober 2024 angekündigt, konzentriert sich die HSBC darauf, ihre Führungsposition und ihren Marktanteil in den Bereichen auszubauen, in denen sie einen klaren Wettbewerbsvorteil hat und in denen sie die grössten Wachstumschancen sieht», kommentierte ein HSBC-Sprecher die Meldung.

Keine direkten Folgen für Schweiz-Geschäft

Die HSBC-Aktie hat seit der Ankündigung der Pläne im vergangenen Oktober um rund 30 Prozent an Wert gewonnen.

Für die Schweizer Tochter, die vor allem im Geschäft Wealth Management mit vermögenden Kunden tätig ist, hat die Reorganisation keine unmittelbaren Auswirkungen.

Der Schweiz-CEO, Gabriel Castello, hatte per Anfang Jahr im Konzern ad interim zusätzlich die Position des CEO Global Private Banking and Wealth übernommen.