Die BLKB-Tochter Radicant will mit dem Treuhandfintech Numarics zusammenspannen. Damit soll auch der Kundenkreis der KMU erschlossen werden.
Der Zusammenschluss der Radikant Bank und Numarics wurde von der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) und der Geschäftsleitung sowie den Aktionären des Fintech beschlossen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Mit dem Schritt werde die Umsatzbasis erweitert und die Grundlage für zusätzliches Wachstum gelegt. In der neuen Struktur werde Radicant ihr Angebot für Privatkundinnen und -kunden erweitern und künftig auch den Kundenkreis der KMU erschliessen.
Das fusionierte Unternehmen soll ein voll integriertes Angebot für Banking, Finanzanlagen sowie Administration anzubieten. Die BLKB will ihre Tochtergesellschaft damit breiter aufstellen und so bis 2027/2028 das Breakeven erreichen, wie es weiter heisst.
Bewertungskorrekturen
Die Kantonalbank hatte bei der Digitalbanken-Tochter im vergangenen Jahr eine Bewertungskorrektur im Volumen von 22 Millionen Franken vorgenommen und im ersten Halbjahr 2024 von weiteren 9 Millionen Franken. Die national tätige Vermögensverwaltungsbank war erste im vergangenen Sommer lanciert worden und wies per Ende Juni Kundengelder im Volumen von 80 Millionen Franken aus.
«Der geplante Zusammenschluss ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Umsetzung unserer Strategie der Diversifizierung», sagt BLKB-Bankratspräsident Thomas Schneider.
10 Millionen Franken Seed-Runde 2023
Zu den finanziellen Details der Transaktion werden keine Angaben gemacht. Mit dem Zusammenschluss verbreitere sich die Investorenbasis von Radicant. Neben der massgeblich bleibenden BLKB als Mehrheitsaktionärin beteiligen sich die bisher in Numarics investierten Venture-Capital-Firmen Founderful, FiveT, Seed X, Davidson Capital und die UBS auch am neuen Unternehmen. CEO bleibt Radicant-Chef Anton Stadelmann. Numarics Mit-Gründer und Vorstandsmitglied Kristian Kabashi wird Chief Operating Officer.
«Wir machen mit dem geplanten Zusammenschluss den nächsten grossen Schritt hin zu einem ganzheitlichen Finanzangebot», sagt Stadelmann. «Privat- und KMU-Kunden werden von einem digitalen Dokumentenmanagementsystem und digitalen Lösungen profitieren können.»
Numarics ist auf die Automatisierung der Administrationsprozesse für KMU im Schweizer Markt spezialisiert und kombiniert laut eigenen Angaben KI (Künstliche Intelligenz) und die Expertise von zertifizierten Wirtschaftsprüfern und Treuhändern. Die Plattform wurde im Jahr 2020 von Kristian Kabashi und Dominique Rey gegründet. Mitte 2023 hat das Startup von den genannten Investoren in einer Seed-Runde 10 Millionen Franken erhalten.
Der Zusammenschluss unterliegt der behördlichen Genehmigung.