BLKB sieht Radicant schon bald in der Gewinnzone
Die Kantonalbank von Baselland schaut auf ein starkes Jahr 2024 zurück. Sie rechnet damit, dass die Refinanzierung weiterhin schwierig bleibt. Sorgenkind Radicant sollte 2027/2028 in die Gewinnzone kommen.
Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat den Konzerngewinn 2024 um 9,1 Prozent auf 166,4 Millionen Franken gesteigert. In allen drei Geschäftssparten resultierte ein gegenüber Vorjahr höherer Erfolg, wie der Medienmitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist
Der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft erreichte 341,8 Millionen Franken, ein Plus von 3 Prozent. Allerdings habe auch der Zinsaufwand durch die gestiegenen Refinanzierungskosten am Geld- und Kapitalmarkt zugenommen, hält die BLKB fest. Dieser kletterte um 15,2 Prozent auf 351,5 Millionen Franken.
«Grössere Nachfrage nach Devisen und Sorten»
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft lag der Erfolg mit 92,2 Millionen Franken 7,5 Prozent über dem Vorjahr. Die verwalteten Vermögen erhöhten sich um 1,6 auf 127,7 Milliarden Franken. Der Hypothekarbestand nahm um 2,6 Prozent auf 24,4 Milliarden Franken zu, die Bilanzsumme weitete sich auf 36,1 Milliarden Franken aus (+5,7 Prozent). Die Kundeneinlagen wuchsen um 2,9 Prozent auf 21,6 Milliarden Franken, wobei sich der Nettoneugeldzufluss auf rund 900 Millionen Franken belief.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft nahm um 18,8 Prozent auf 29,1 Millionen Franken zu, was die Bank u.a. der grösseren Nachfrage nach Devisen und Sorten (also Bargeld in Fremdwährungen) zuschreibt.
Deutliche Zunahme des Geschäftsaufwands
Zugenommen hat auch der Geschäftsaufwand. Der Sachaufwand nahm um 7,6 Prozent auf 95,2 Millionen Franken zu, der Personalaufwand betrug 157,6 Millionen Franken (+7,7 Prozent). Diese Zunahme sei auf zusätzliche Investitionen «in den Umfang und die Qualität bei der Kundenberatung sowie auf den Aufbau der Tochtergesellschaften zurückzuführen».
Damit betrug der Geschäftserfolg 202,4 Millionen Franken, ein Plus von 4,8 Prozent. Die Cost-Income-Ratio stieg leicht von 52,4 auf 53,0 Prozent.
Radicant läuft «nach Plan»
Zu den Töchtern zählt auch das Sorgenkind Radicant Bank, die sich gemäss der Mitteilung «nach Plan» entwickelt. Ende Dezember ist der Zusammenschluss mit Numarics vollzogen worden. Ziel der neuen Radicant Holding mit Sitz in Liestal sei ein voll integriertes Angebot an Banking, Finanzanlagen und Administration für Privatkunden sowie KMU.
Und weiter heisst es: «Mit dem Zusammenschluss ist die BLKB dem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gekommen, die Tochtergesellschaft Radicant breiter aufzustellen und damit den Breakeven 2027/2028 zu erreichen.»
Mehr Geld für den Kanton und die Zertifikatsinhaber
Die BLKB erhöht erneut die Ausschüttung an den Kanton und die Zertifikatsinhaber. Der Kanton erhält eine Gewinnablieferung und Abgeltung der Staatsgarantie von 72,8 Millionen Franken (+6 Prozent). Die Dividende auf das Zertifikat wird 42 Franken betragen (+5 Prozent).
Die Kantonalbank blickt «vorsichtig optimistisch in das Anlagejahr 2025» und rechnet mit einer anhaltend hohen Finanzierungsnachfrage seitens der Kunden. Auf dem Geld- und Kapitalmarkt erwartet sie weiterhin schwierige Bedingungen, womit die Refinanzierung des Kreditwachstums über Kundeneinlagen und Anleihensemissionen für die Banken herausfordernd bleibe. Der Geschäftsgang sollte mit dem von 2024 vergleichbar sein.