Mehr verwaltete Vermögen, mehr Kundenausleihungen, aber weniger Gewinn im ersten Halbjahr: Das Ostschweizer Bankinstitut erwartet trotzdem ein Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Konzerngewinn von 100,4 Millionen Franken. Dies sind laut den am Mittwoch publizierten Zahlen 7,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Federn lassen musste das Institut besonders im Zinsgeschäft: Der Brutto-Erfolg liegt mit -12,2 Prozent deutlich unter dem Vorjahr. Hier machte sich die Zinskorrekturen der Schweizerischen Nationalbank auf 1,25 Prozent bemerkbar.

Eine Rolle spielte auch die sukzessive Weitergabe der höheren Zinsen an die Kunden: Die St. Galler Kantonalbank hatte im Januar, April, Juni und Dezember 2023 die Zinsen auf Spar- und Vorsorgekonti erhöht. Im Vorjahresvergleich wurden der Kundschaft entsprechend höhere Zinsen auf ihren Einlagen vergütet.

Mehr verwaltete Vermögen

Anders präsentiert sich die Entwicklung beim Geschäftsvolumen. Dieses stieg im ersten Halbjahr um 5,9 Prozent auf 96,3 Milliarden Franken. Neugelder wurden im ersten Halbjahr im Umfang von 1,8 Milliarden Franken akquiriert. Damit verwaltet die SGKB per Ende Juni 63,0 Milliarden Franken Kundenvermögen (+7.2 Prozent).

Die Kundenausleihungen erreichen mit 33,3 Milliarden Franken (+3.6 Prozent) einen neuen Höchstwert. Neben Hypotheken an Privatpersonen und Krediten an Unternehmen tragen laut der Mitteilung vom Mittwoch auch Immobilieninvestoren zum Wachstum bei.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+7.6 Prozent) und der Handelserfolg (+1.6 Prozent) profitieren vom Wachstum und der guten Entwicklung der Finanzmärkte, können aber den Rückgang des Zinsertrages nicht vollumfänglich kompensieren.

Lohnerhöhung und höhere IT-Kosten

Das Wachstum widerspiegelt sich unter anderem am Geschäftsaufwand. Dieser nahm im ersten Semester um 3,1 Prozent zu. Beim Personalaufwand beträgt das Plus 1,9 Prozent. Zurückzuführen ist dies auf die Erhöhung der Lohnsumme und die Investition in neu geschaffene Stellen. Der Sachaufwand steigt um 5,4 Prozent, unter anderem wegen höheren IT-Betriebskosten.

Trotz des tieferen Konzerngewinns bleibt die Bank für das Gesamtjahr optimistisch. Sie erwartet «für das Geschäftsjahr 2024 unverändert ein Ergebnis auf Vorjahresniveau». Die Messlatte für den Konzerngewinn liegt damit bei 207 Millionen Franken. So viel verdiente die SGKB im vergangenen Jahr.