Die Bank Edmond de Rothschild will bei der saudischen «Vision 2030» als Drehscheibe für Infrastrukturschulden fungieren. Sie wird dafür eine Präsenz vor Ort aufbauen und mit einem prominenten lokalen Partner zusammenarbeiten.
Die Bank Edmond de Rothschild verstärkt ihr Engagement im Nahen Osten weiter. Im vergangenen Jahr hatte sie in Dubai ein Büro eröffnet, nun lanciert sie gemäss einer Medienmitteilung eine «Infrastructure Debt Strategy» in Saudi Arabien. Sie arbeitet dafür mit SNB Capital zusammen, dem grössten saudischen Asset-Manager, der Vermögen über 66 Milliarden Dollar verwaltet. SNB Capital gehört der Saudi National Bank (SNB), die als Aktionärin der Credit Suisse bekannt wurde.
Zudem will Edmond de Rothschild in der zweiten Jahreshälfte eine Filiale in Riad eröffnen, wofür sie mit Watar Partners kooperiert, einem Finanzdienstleister, der das lokale Knowhow in das Joint-Venture mitbringt. Dieses soll die Anlageklasse Infrastrukturschulden saudischen Family Offices und institutionellen Investoren schmackhaft machen.
Führender Akteur in Europa
Das Infrastrukturschulden-Team der Genfer Bank gehört mit über 5 Milliarden Euro in 18 Ländern laut eigenen Angaben zu den führenden Akteuren in Europa.
Der erste Schritt bestehe jetzt darin, eine neue Plattform zu etablieren, die bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten im Rahmen der «Vision 2030» des Königreichs eine wichtige Rolle spiele, heisst es in der Mitteilung. Die Mittel, die als Infrastrukturschulden über die Plattform ins Land fliessen werden, sollen eine Ergänzung zu den bestehenden Eigenkapitalinstrumenten und vorrangigen Schuldverschreibungen darstellen und somit offensichtlich zu einem diversifizierten Finanzierungsmix beitragen.
«Nächster logischer Schritt»
Für Ariane de Rothschild, CEO von Edmond de Rothschild, sind die Installierung einer Präsenz vor Ort und die Partnerschaft mit den beiden saudischen Parteien «ein logischer nächster Schritt für unsere Gruppe, der auf langjährigen Geschäftsbeziehungen aufbaut, die wir mit dem Land pflegen».
Noch muss die Bank auf Lizenzen und Bewilligungen der Aufsichtsbehörden warten, bevor sie die Strategie umsetzen und das Joint-Venture formell gründen kann.