Die Tessiner Bankengruppe hat im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung hingelegt. Cornèr äufnet nun Mittel für schlechtere Tage.
Die Cornèr Group hat sich in einem von Unsicherheiten geprägten Jahr 2023 wacker geschlagen: Der Reingewinn kletterte um 41 Prozent auf 74,9 Millionen Franken. Ein Teil des Ergebnisses verwendet die Tessiner Bankengruppe nun, um die finanzielle Solidität zu stärken: Sie hat das Eigenkapital von 1,076 Milliarden auf 1,155 Milliarden Franken aufgestockt und verfügt nun nach eigenen Angaben über das Dreifache der gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalausstattung.
Kunden schöpften Kreditlimiten nicht aus
Ins Auge springt auch die Verminderung der Bilanzsumme. Diese beläuft sich nun auf nahezu 8 Milliarden; im Vorjahr lag sie noch um 12,4 Prozent höher. Der Grund für diese Entwicklung liegt darin, dass die Kundinnen und Kunden ihre Einlagen wieder vermehrt investieren und die bestehenden Kreditlimiten weniger in Anspruch nehmen. Die flüssigen Mittel der Cornèr Group sind überwiegend bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angelegt; zum Jahresende beliefen sie sich auf rund 1,5 Milliarden Franken.
Im Allgemeinen verzeichneten sämtliche Geschäftsbereiche der Cornèr Group ein ansehnliches Wachstum, das den Rückgang der Erträge aus Kommissionen aufgrund der Stärke des Franken kompensierte. Im Geschäftsjahr wurden Erträge von 506 Millionen erwirtschaftet; dies entspricht einem Plus von 16 Prozent.
Starker Franken lastet auf den Kommissionen
Die Erträge stammen in erster Linie aus dem Zinsgeschäft mit einem Wachstum von 37,7 Prozent auf 188,1 Millionen Franken sowie aus dem Handelsgeschäft, dessen Volumen um 10 Prozent auf auf 110 Millionen Franken angestiegen ist. Die beiden Sparten kompensieren die um 2,7 Prozent rückläufigen Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in Höhe von 197,5 Millionen Franken, deren Rückgang - wie erwähnt - auf die Stärke des Schweizer Frankens zurückzuführen ist.
Die anderen Posten der Erfolgsrechnung zeigen einen moderaten Anstieg der Betriebskosten um 3,5 Prozent und der Steueraufwendungen, die hauptsächlich im Tessin anfielen.
Ende 2023 beschäftigte die Cornèr Group 1’099 Vollzeitmitarbeitende (FTE), davon 960 im Tessin, 115 in der übrigen Schweiz und 24 im Ausland. Insgesamt ist die Anzahl FTE um 42 gestiegen, nach Berücksichtigung des Abbaus von 96 Vollzeitstellen aufgrund der Übertragung der slowenischen Tochtergesellschaft Dinit an das lokale Management.