Die Schweizerischen Bankiervereinigung rechnet mit einem positiven konjunkturellen Umfeld für die Banken. Insbesondere das Zinsgeschäft erweist sich als Stütze, wie der traditionelle «Bankenbarometer» zeigt.
Die Umfrage der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) unter Ökonomen kommt zu einer positiven Einschätzung für die Konjunktur, in der sich die Bankbranche bewegt. Die Konsensprognose geht für 2023 beim BIP von einem Wachstum von 0,9 Prozent aus und für 2024 von 1,5 Prozent. Bei der Inflation wird mit einem Wert von 2,4 Prozent für das laufende Jahr und 1,6 Prozent für das kommende Jahr gerechnet.
Die Aktienmärkte und die Zinsmarge dürften sich positiv entwickeln, heisst es in dem am Dienstag veröffentlichtem Bericht zum traditionellen jährlichen «Bankenbarometer». Aufgrund des besseren Umfelds sagt der Swiss Banking Outlook für 2023 eine Zunahme des Geschäftserfolgs hiesiger Banken voraus.
Zweistelliger Gewinnrückgang...
Beim Blick auf das vergangene Jahr 2022 bewertet der Verband die Entwicklung als insgesamt solide. Der aggregierten Geschäftserfolg habe fast gleichbleibend hohe 70,3 Milliarden Franken betragen. Dies ist nur um 0,9 Prozent tiefer als im Vorjahr. Das Zinsgeschäft florierte nach der Zinswende der Schweizerischen Nationalbank (SNB), während das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen Abschwung verzeichnete.
Der aggregierte Jahresgewinn ging um 16,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Franken zurück.
Die beiden Kerngrössen Bilanzsumme (-6,9 Prozent auf 3’339,7 Milliarden Franken) und verwaltete Vermögen (-11,2 Prozent auf 7’846,8 Milliarden Franken) sanken aufgrund steigender Zinsen, beziehungsweise dem Rückgang der Aktienkurse im Vorjahresvergleich.
...aber mehr Stellen geschaffen
Bei der der Anzahl Beschäftigten im Inland der insgesamt 235 Schweizer Banken wurde 2022 zum dritten Mal in Folge eine Zunahme verzeichnet. Die Anzahl Beschäftigte lag mit 92'019 um 1’429 Vollzeitäquivalente wieder über dem Niveau von 2017. Die Beschäftigung im Bankensektor hat auch im ersten Halbjahr 2023 leicht zugenommen, wie es weiter heisst.