Die Integration der Credit Suisse bedeute nicht, dass andere Wachstumsinitiativen und Aktivitäten der UBS in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit fortan ruhen würden, sagte Colm Kelleher, Präsident der grössten Bank der Schweiz an der diesjährigen Generalversammlung in Basel.
Es kommt selten vor, dass sich ein hoher Bankverantwortlicher über die Konkurrenz äussert. Doch am heutigen Mittwoch in der St. Jakobshalle ist alles etwas anders.
An der Generalversammlung der UBS vom (heutigen) Mittwoch sagte Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher in seiner Ansprache: «Die Credit Suisse (CS) wird fortan kein eigenständiges Unternehmen mehr sein. Sie war eine Ikone der Schweizer Wirtschaft, eine Bank, die wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz beigetragen hat, und ein angesehener globaler Akteur. Wir schätzen und würdigen, was die Credit Suisse in ihrer 167-jährigen Geschichte erreicht hat.»
Neubeginn für die UBS
Gleichzeitig bedeute der heutige Tag aber auch einen Neubeginn für die UBS, indem sie vor rund zwei Wochen angekündigt auf Geheiss des Bundesrats, der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) die CS übernimmt. Die kombinierte Bank biete für den gesamten Schweizer Finanzplatz eine grosse Chance, sagte Kelleher weiter.
Er betonte aber auch: «Unsere Wachstumsambitionen konzentrieren sich auf die Bereiche Vermögensverwaltung und Asset Management. Damit kennen wir uns bestens aus und hier profitieren wir von unserem Schweizer Erbe und Fachwissen. Ausserdem zeichnet sich dieses Geschäft durch ein relativ geringes Risiko aus. Es wird auf unserem weiteren Weg unser Wachstumsschwerpunkt bleiben.»
Erster Zusammenschluss zweier systemrelevanter Banken
Eine klare Vision und eine fundierte Strategie sei für den Erfolg ebenso entscheidend wie eine präzise Umsetzung. Bei dieser Transaktion handle es sich um den ersten Zusammenschluss von zwei weltweit systemrelevanten Banken. Die Ausführung sei alles andere als leicht und bringe ein enormes Risiko mit sich.
«Ein wesentlicher Schwerpunkt des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung liegt jetzt auf der Integration der Credit Suisse. Deshalb haben wir Sergio Ermotti für die bevorstehende Aufgabe zum Group CEO ernannt», so der UBS-Präsident weiter.
Wichtige Schwerpunkte
Die Integration der Credit Suisse bedeute jedoch nicht, dass andere Wachstumsinitiativen und Aktivitäten in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit fortan ruhen würden. Risikomanagement und -kontrolle, einschliesslich der operativen Widerstandsfähigkeit, Verhaltensstandards und die Prävention von Finanzkriminalität blieben für den Verwaltungsrat ebenfalls wichtige Schwerpunkte.
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