Salär von UBS-Chef Sergio Ermotti ist nur leicht gestiegen
Die UBS veröffentlichte am Montag ihren Geschäftsbericht. Der Teil, der wohl am meisten zu reden gibt, sind die Vergütungen. Jene für CEO Sergio Ermotti überrascht.
Der CEO der kombinierten Grossbank kann noch so einen guten Job machen und damit bei den Kunden punkten, sobald jeweils im Frühjahr sein Salär publiziert wird, kippt die Stimmung.
So wird es auch jetzt wieder der Fall sein. Laut dem am Montag publizierten Geschäftsbericht bekam UBS-Chef Sergio Ermotti im vergangenen Jahr eine Verfügung von total 14,9 Millionen Franken. Dabei setzt sich der Lohn aus einem Fixgehalt von 2,8 Millionen sowie aus variablen Teilen von 12,1 Millionen Franken zusammen.
Novartis-Chef verdient noch mehr
Zum Vergleich: Im Vorjahr erhielt Ermotti eine Vergütung von 14,4 Millionen Franken – für neun Monate. Der Anstieg macht also 3,7 Prozent aus.
Ermotti zählt damit zu den Top-Managern hierzulande. Er ist aber nicht der bestbezahlte Manager: Novartis-CEO Vas Narasimhan erhält eine Vergütung von 19,2 Millionen Franken, Sunrise-CEO André Krause eine von 15,4 Millionen Franken.
UBS-Präsident Colm Kelleher erhielt 2024 ein festes Honorar von 5,5 Millionen Franken, das sich aus einer Barvergütung von 2,75 Millionen Franken und einem Aktienanteil von 2,75 Millionen Franken in Form von 90'675 UBS-Aktien zum Kurs von 30.328 Franken je Aktie zusammensetzt.
Die Grundgehälter der Konzernleitung, einschliesslich des Group CEO, sind seit 2011 unverändert. Auch die Vergütungsstruktur für sämtliche Mitarbeitenden, inkl. Konzernleitung, ist für 2024 im Vergleich zu 2023 weitgehend unverändert geblieben.
Die Millionen-Saläre werden in diesem Jahr aufgrund des jüngsten Entscheids des Ständerates noch einmal mehr zu reden geben. Die kleine Kammer hatte in der vergangenen Woche mit 21 zu 19 Stimmen eine Motion gutgeheissen, welche die Saläre im Bankwesen auf 5 Millionen Franken pro Person begrenzen wird.
Colm Kellehers Bedauern
Im vergangenen September hatte UBS-Präsident Colm Kelleher Sergio Ermottis Millionensalär in einem Zeitungsinterview verteidigt. «Relativ gesehen, haben wir Sergio Ermotti nur 10 Prozent mehr bezahlt als seinem Vorgänger, obwohl er eine viel schwierigere Aufgabe übernahm und diese bisher hervorragend gemeistert hat. Wäre es Sergio gegenüber fair gewesen, wenn wir ihm das Gleiche bezahlt hätten? Ich glaube nicht», sagte er dem «SonntagsBlick».
Ermotti arbeite «sieben Tage die Woche rund um die Uhr, damit aus dieser völlig desaströsen Situation, wie wir sie im März 2023 vorgefunden haben, etwas Gutes entsteht». Im Rückblick habe er vielleicht «unterschätzt, wie Teile der Öffentlichkeit auf diese Vergütung reagieren würden».