Die Credit Suisse hat einen dunkelroten Leistungsausweis für das dritte Jahresviertel vorgelegt. Für die wichtigsten Rechtsstreitigkeiten legt sie aber deutlich weniger Rückstellungen zurück als in den Quartalen zuvor.
Die Credit Suisse ist zuletzt immer wieder durch eine Reihe von Rechtsfällen in die Negativschlagzeilen geraten. Diese juristischen Auseinandersetzungen haben unter anderem zu millionenhohen Bussgeldern geführt. Erst vor wenigen Tagen legte die Schweizer Grossbank einen weiteren Rechtsstreit zu den Akten. Sie einigte sich mit den Behörden in Frankreich in einem Strafverfahren. Insgesamt zahlte das Kredithaus im Rahmen der Einigung 238 Millionen Euro, wie finews.ch berichtete. Der Bank war Beihilfe zur Steuerhinterziehung bei vermögenden Kunden vorgeworfen worden.
Rückläufige Rückstellungen
Wie dem Leistungsausweis von Donnerstag zu entnehmen ist, hat die Schweizer Grossbank auf vergleichbarer Basis im dritten Quartal 2022 eine Rückstellung in Höhe von 178 Millionen Franken für die wichtigsten Rechtsstreitigkeiten gebildet. Damit trägt sie einer langen Liste von Klagen und Untersuchungen Rechnung.
Insgesamt sind die Rückstellungen jetzt aber deutlich geringer ausgefallen als die 434 Millionen Franken im zweiten Quartal beziehungsweise die 495 Millionen Franken im Vorjahresquartal. Derweil belaufen sich die Netto-Rückstellungen für alle Rechtsstreitigkeiten auf 245 Millionen Franken im dritten Jahresviertel.
Mehr Tempo
Die Rechtsstreitigkeiten beziehen sich hauptsächlich auf vergangenheitsbezogene Fälle, wie dem Quartalsupdate zu entnehmen ist. Die Bank setze ihren proaktiven Ansatz zur Reduzierung bestehender Rechtsstreitigkeiten weiter um.
Dazu zähle auch die Beilegung von offenen Fällen wie die Angelegenheit im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Geschäft in Frankreich und die Einigung im RMBS-Fall mit dem New Jersey Attorney General, für die «wir in voller Höhe Rückstellungen gebildet hatten».