Die Pariser Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen das Konglomerat GFG Alliance von Sanjeev Gupta ausgeweitet. Die Unternehmensgruppe schuldet den Greensill-Fonds der Credit Suisse Hunderte Millionen.
Die französische Polizei hat die Ermittlungen gegen das Imperium des indisch-stämmigen Metallmagnaten Sanjeev Gupta ausgeweitet. Seit dem Zusammenbruch des Hauptkreditgebers Greensill Capital sieht sich Guptas Unternehmensgruppe dem Verdacht des betrügerischen Handels ausgesetzt.
Vorwurf Geldwäsche
Wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, haben französische Kriminalbeamten in diesem Zusammenhang eine Razzia in den Pariser Büros der GFG Alliance Gruppe durchgeführt, ebenso in einem Metallwerk, das früher zu diesem Unternehmen gehörte.
Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte bereits im vergangenen Jahr Ermittlungen gegen Guptas französische Niederlassungen wegen mutmasslichem Missbrauchs von Firmenvermögen und der Geldwäsche eingeleitet. Die Vorwürfe decken sich mit einer separaten Untersuchung des britischen Serious Fraud Office (SFO).
Razzia auch in Aluminiumhütte
Die Razzien der vergangenen Woche betrafen auch eine Aluminiumhütte in der französischen Hafenstadt Dünkirchen, die Guptas Familienkonglomerat im vergangenen Jahr durch die Übernahme der Anlage durch die Private-Equity-Gruppe American Industrial Partners verloren hatte.
Dem Bericht zufolge konzentrierten sich in Dünkirchen die Fragen der Polizeibeamten auf mehrere Transaktionen, die durchgeführt wurden, während das Werk noch unter der Kontrolle von GFG stand.
Akute Finanznöte
Die Credite Suisse (CS) musste ihre gemeinsam mit Greensill Capital betriebenen Lieferketten-Fonds im März 2021 notfallmässig schliessen. In der Folge ging Greensill Capital Pleite, und GFG geriet in akute Finanznöte. Noch immer schuldet das Konglomerat den CS-Fonds Hunderte Millionen Dollar.
Das Greensill-Debakel hat die Grossbank seither stark in Mitleidenschaft gezogen, unter anderem drohen ihr deswegen teure Rechtsstreitigkeiten.