Bankchef Thomas Gottstein bezeichnet es als höchste Priorität, die fehlenden Vermögen der Greensill-Fonds zurückzuholen. Doch wie eine Aufstellung von finews.ch zeigt, wird das letzte Drittel des Weges besonders schwierig für die Credit Suisse.
Der grösste Teil des verbleibenden Drittels der ursprünglich 10,1 Milliarden Dollar, die den Anlegern der Greensill-Fonds geschuldet sind und noch nicht zurückgefordert werden konnten, ist in drei Unternehmen gebunden (siehe Grafik unten, in Englisch). Bei der Credit Suisse (CS) laufen diese unter dem Euphemismus «Fokusbereiche».
Es handelt sich dabei um das weltweite Firmenkonglomerat GFG Alliance des britisch-indischen Stahlbarons Sanjeev Gupta, um den amerikanischen Kohleförderer Bluestone, sowie um Katerra, ein neu gegründetes Bauunternehmen, das im vergangenen Juni Schutz vor seinen Gläubigern beantragt hatte.
Ruf auf dem Spiel – und mehr
Sowohl GFG Alliance wie auch der Eigentümer von Bluestone sind in Streitigkeiten mit anderen Gläubigern verwickelt, was aus Sicht der CS das Zurückholen der Fondsvermögen zusätzlich erschwert. Ebenfalls will die CS Versicherungen reklamieren, die auf den von Greensill Capital gewährten Darlehen teilweise bestanden. Deren Gültigkeit wurde jedoch auch schon in Zweifel gezogen.
Für die Bank, gegen die in Sachen Greensill auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) eine Untersuchung eingeleitet hat, steht der Ruf bei den Kunden auf den Spiel. Dieser würde weiter leiden, wenn die Bank ausserstande wäre, den wesentlichen Teil der Fondsvermögen zurückzuzahlen.
Grafiken: Roger Sandmeier