Zwei nordamerikanische Fondsriesen, die beide auch in der Schweiz tätig sind, fusionieren ihr Europageschäft. Auf dem Kontinent rollt damit eine Welle von Grossübernahmen an.
Der US-Finanzkonzern Ameriprise Financial – in der Schweiz besser bekannt mit seiner Fondstochter Columbia Threadneedle Investments – übernimmt das Asset-Management-Geschäft von BMO Financial in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (Emea). Dies ging aus einer Mitteilung von Ameriprise vom Montag hervor; der Kaufpreis ist bei rund 845 Millionen Dollar veranschlagt.
Mit der Transaktion steigen die verwalteten Vermögen von Columbia Threadneedle im Europa-Geschäft um 124 Milliarden Dollar, wie es weiter hiess. Der Deal soll im vierten Quartal 2021 abgeschlossen sein, vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden.
CS-Fondsgeschäft auf der Wunschliste
Die Übernahme-Ankündigung erfolgt nur Tage aufs Gebot des französischen Fondshauses Amundi für den Lokalkonkurrenten Lyxor. In Kombination würden die beiden Firmen zur Nummer eins im europäischen Geschäft mit den boomenden Indexfonds (ETF) mit 142 Milliarden Euro an verwalteten Vermögen aufsteigen.
Dies, während die deutsche Konkurrentin DWS von der Eigentümerin Deutsche Bank ebenfalls grünes Licht für grössere Übernahmen erhalten hat. In der Schweiz wird derweil das Fondsgeschäft der Credit Suisse (CS) in eine eigene Rechtseinheit ausgegliedert. Für das CS-Business soll sich bereits die Spac-Gesellschaft des einstigen Unicredit-Chefs Jean-Pierre Mustier interessieren.