Die Credit Suisse hat bei Greensill Capital einen Kredit in dreistelliger Millionenhöhe ausstehend. Spezialisten sollen das Geld nun zurückholen.
Greensill Capital hat in Australien und in Grossbritannien die Insolvenz angemeldet. Die Credit Suisse (CS), die Greensill einen Kredit von rund 140 Millionen Dollar gegeben hatte, hat darauf sofort reagiert.
Wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtete, hat die Schweizer Grossbank Spezialisten der australischen Firma McGrathNicol damit beauftragt, den Kredit einzutreiben. McGrathNicol ist eine Beratungsfirma und auf Restrukturierungen spezialisiert. Weder McGrathNicol noch die CS gaben dazu gegenüber der Agentur einen Kommentar ab.
Gemäss Informationen von finews.ch ist der CS-Kredit bei Greensill ursprünglich mit Cash und Forderungen abgesichert gewesen. Die CS ist demnach optimistisch, dass sie zumindest einen Teil des Kredits zurückerhält.
Geldkreislauf zusammengebrochen
Greensill Capital hatte zum Zeitpunkt der Insolvenz rund 4,1 Milliarden Dollar an Verpflichtungen in den Büchern. Diese hatte die Firma in Portfolios strukturiert, unter anderem für die CS. Deren Greensill-Fonds hatten ein Volumen von rund 10 Milliarden Dollar, bevor die Grossbank diese schliessen musste.
Ein Grossteil dieser Verpflichtungen hat Greensill Capital von der GFG Alliance übernommen, dem Rohstoff- und Stahlkonglomerat des britisch-indischen Unternehmers Sanjeev Gupta. Dieses ist wegen der Insolvenz von Greensill seinerseits vor der Überschuldung bedroht.
Den Millionen-Kredit gab die CS im Hinblick auf einen geplanten Börsengang von Greensill Capital, der dieses Jahr hätte stattfinden sollen.